Redaktionsnotitz 05/08

Wir veröffentlichen mit diesem Heft etwas für uns recht Untypisches: eine historische Kriminalerzählung. Die Fakten, Zusammenhänge und Hintergründe, die in der Erzählung genannt werden, sind historisch belegt. Die Form der Erzählung macht das Lesen spannend. Das sind die einfachen Gründe, die uns dazu bewogen haben, auf Gerhard Feldbauers Angebot, eine solche historische Kriminalerzählung für uns zu verfassen, einzugehen.

Das Heft erscheint zum 30. Jahrestag des Komplotts, das von der CIA und ihrer Stay- behind-Truppe, die in Italien Gladio hieß, inszeniert wurde, um den christdemokratischen Politiker zu liquidieren, weil er ein Regierungsbündnis mit den Kommunisten geschlossen hatte. Obwohl diese Zusammenarbeit die KP politisch geschwächt und ideologisch der  Großbourgeoisie unterworfen hätte – wie es in den folgenden Jahren auch geschah – hatten die führenden USA-Kreise panische Angst, es könnte insbesondere die NATO und ihre Strategie zur Beseitigung des Sozialismus durcheinander bringen.

Am 16. März 1978 wurde Moro entführt und am 9. Mai ermordet. Der Fall Moro ist ein Beispiel dafür, dass die reaktionären Kreise der Bourgeoisie stets auch Gegner bürgerlicher Reformer sind, die auf den Grundlagen ihrer Gesellschaftsordnung agieren.

Besonders interessant erscheint uns unter heutigen Gesichtspunkten die Darstellung der „Spannungsstrategie“, mittels derer die USA in Griechenland das Obristenregime an die Macht brachten, in Chile Pinochet und in Italien eine reaktionäre Wende bewirkten, die bis in die Gegenwart reicht und den Hitlerbewunderer Berlusconi zusammen mit dem AN-Faschisten Fini an die Regierung brachte. Das reicht bis in die Gegenwart. Wer dies Heft liest, bekommt eine klare Antwort auf die Frage nach der heutigen Verfasstheit in Italien, die erneut zum Sturz der jetzigen Mitte Links-Regierung führte und zur wieder herrschenden Angst vor einem neuen Wahlsieg der profaschistisch-rassistischen Koalition Berlusconis

Gerhard Feldbauer war im Verlaufe seiner sechsjährigen Korrespondentenarbeit in Italien während der Zeit der Entführung und Ermordung Moros vor Ort. Die Figuren Palotta, Antonella und besonders Maurizio gehörten gleich mehrfach zu seinen Bekannten.

Zeitungmachen kostet Geld. Wir bitten Euch um Spenden!

Spendenkonto Offensiv:

Inland: Konto Frank Flegel, Kt.Nr.: 30 90 180 146 bei der Sparkasse Hannover, BLZ 250 501 80, Kennwort: Offensiv

Ausland: Konto Frank Flegel,

Internat. Kontonummer(IBAN): DE 10 2505 0180 0021 8272 49,

Bankidentifikation (BIC): SPKHDE2HXXX; Kennwort: „Offensiv“.

                                                                                      Redaktion Offensiv, Hannover