Fritz Dittmar: Betr.: Kollaboration der Kollaborateure
Das November – Dezemberheft 04 ist informativ und hilfreich. Umso ärgerlicher finde ich es, wenn ihr ungenau argumentiert. Das gibt Heinz Stehr die Möglichkeit, an einem Nebenpunkt einzuhaken. In der Auseinandersetzung mit der DKP–Parteiführung hat Rüdiger Göbel in zwei Punkten tatsächlich falsch argumentiert.
Er behauptet, in der UZ kämen Gegenpositionen zur Haltung der DKP–Führung zum Irak nicht zu Wort. Als Schreiber vieler in der UZ nicht veröffentlichter und einiger veröffentlichter Briefe bestätige ich hier: Wo Stehr recht hat, hat er recht. Auch ist mir nichts von Parteiordnungsverfahren gegen Kritiker der Parteiführung in diese Frage bekannt. Das ist einfach schlampige Arbeit von Göbel an diesen beiden Punkten. Und meines Wissens hat er diese falschen Aussagen bisher nicht öffentlich korrigiert. „Leseschwäche und frappierende Unkenntnis” und Verbreitung von „Lügen” ist hier eine scharfe, aber im Rahmen von Polemik zulässige Erwiderung. Und genau die werft ihr der UZ vor. Wie gesagt, schade und ärgerlich!
Nützlich wäre es, stattdessen die Politik der UZ bei der Auswahl von Leserbriefen zu untersuchen. So verwies die UZ nicht einfach auf eine anonyme Anpöbelei von Heinz Stehr, sondern veröffentlichte sie im Wortlaut, und in den folgenden Ausgaben mehrere Leserbriefe, die sich genau hierauf bezogen. Das ist schlechter Stil! „Man merkt die Absicht, und man ist verstimmt”. Ob die veröffentlichten Leserbriefe repräsentativ sind, weiß ich nicht. Zu:”UZ schreibt an `junge welt`” hatte ich einen Leserbrief geschrieben, der nicht veröffentlicht wurde. Weiter so, und möglichst noch besser!
Rote Grüße, Fritz Dittmar, Hamburg