Redaktionsnotitz 01/06
Inhaltlich gut, redaktionell schlecht, so hat ein guter Genosse die November-Dezember-Ausgabe der „Offensiv“ 2005 beschrieben. Recht hat er, denn viel mehr Fehler kann man kaum noch machen. Da stand vorn auf dem Umschlag 2004 statt 2005 und im Heft gab es rund 50 Fehler, Buchstabendreher, falsche Satzkonstruktionen, Tippfehler usw… – es ist schon sehr, sehr peinlich. Die Ursache ist Zeitdruck, Hektik und Überlastung, aber das kann keine Entschuldigung sein. Eigentlich sind wir alle der deutschen Sprache mächtig, und wir werden in diesem neuen Jahr versuchen zu beweisen, dass es trotz Hektik auch besser geht.
Apropos neues Jahr: Wir wünschen allen unseren Leserinnen und Lesern persönlich und politisch viel Gutes und uns allen ein kämpferisches Jahr 2006. Lasst uns daran arbeiten, dass der Einfluss der kommunistischen Bewegung wächst und mehr Menschen als bisher für uns gewonnen werden können. Das ist dringen notwendig, wenn man sich kurz vergegenwärtigt, was die neue deutsche Regierung so alles diskutiert: der Kombilohn soll in den unteren Lohn“segmenten“ eingeführt werden, d.h. ein Teil des Lohns wird aus Steuergeldern und damit zum überwiegenden Teil aus der Lohnsteuer bezahlt, die geleistete Mehrarbeit aber bleibt voll und ganz beim Kapital, was einer gigantischen Steigerung der Mehrwertrate entspricht; der Ausstieg aus der Atomkraft soll rückgängig gemacht werden; genmanipuliertes Saatgut wird freigegeben; die Fleisch- und Wurstwarenindustrie soll zum Schutz vor „Gammelfleisch“ vermehrt Selbst(!) kontrollen durchführen; für die Herrschenden wichtige Erkenntnisse über ihre Gegner (offizielle Sprachregelung: im Kampf gegen den Terrorismus) sollen auch durch Folter gewonnen werden dürfen; die Bundeswehr soll während der Fußball-Weltmeisterschaft im Innern eingesetzt werden dürfen, gleichzeitig sollen rund 250.000 Menschen, die mit der WM irgendwie zu tun haben, von Polizei und Verfassungsschutz überprüft werden; ein mit dem us-amerikanischen Satteliten-Navigationssystem konkurrierendes europäisches wird auf den Weg gebracht (offizielle Sprachregelung: zu Mautzwecken und für eine bessere Funktion der privaten Auto-Navigationsgeräte – nicht etwa für militärische Zwecke, nein!!), ein Militäreinsatz im Kongo wird ins Auge gefasst – und es ist uns allen klar, dass das erst der Anfang ist. Es wird vermehrt Gegenwehr notwendig sein, Kampf gegen jede einzelne dieser Maßnahmen und alle weiteren, die noch kommen werden. Und dazu braucht es Klarheit über das, was man bekämpfen will. Lasst uns also das Unsere dazu tun!
Unser Fernstudium wird sehr gut angenommen, inzwischen sind fast alle Plätze belegt. Das Startseminar in Strausberg am 4. und 5. März wird sicherlich sehr interessant werden, denn die ersten Kontakte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigen großes Interesse und eine hohe Bereitschaft, sich mit den Dingen zu befassen. Wer noch einsteigen möchte, muss sich beeilen, es sind jetzt, bei Drucklegung dieses Heftes, nur noch fünf Plätze frei.
Der Jugendverband der Tschechischen Kommunisten ist von einem staatlichen Verbot bedroht. Internationale Solidarität ist notwendig. Der Jugendverband bitte um Solidarität und die Kommunistische Initiative aus Österreich hat ein Protestschreiben verfasst. Wir haben den Aufruf der Österreicher für Deutschland übernommen. Ihr findet ihn hinten im Heft. Bitte unterschreibt selbst und sammelt in Eurem Umfeld weitere Unterschriften. Es ist wichtig und die Zeit drängt!
Der Jahres-Rechenschaftsbericht unserer Zeitschrift zeigt Euch, dass wir mit der „Offensiv“ im Jahr 2005 ein Minus von 2.522,88 € gemacht haben. Das ist dramatisch, denn dieses Minus zahlen Anna und Frank aus ihrer Haushaltskasse. Und die ist wegen Lohnkürzungen bei Anna und Streichungen von Weihnachts- und Urlaubsgeld bei Frank jetzt leer, Konto knapp unter Null. Das Abpuffern solcher Negativergebnisse wird in Zukunft auf Schwierigkeiten stoßen.
Und das heißt: soll „Offensiv“ wie bisher sechsmal im Jahr als Zwei-Monatsheft erscheinen und drei bis vier Sonderhefte auflegen, müssen wir ein größeres Spendenaufkommen erreichen.
Schon dieses Heft leidet unter dem Geldmangel: wegen der Fülle der eingegangenen, sehr interessanten Artikel müssten wir eigentlich ein Heft mit Überlänge, also mit 80, 90 oder 100 Seiten auflegen. Mehr als 60 Seiten lassen sich in unserer Druckerei aber nicht rein maschinell verarbeiten, der Aufwand würde größer, die zusätzlichen Kosten lägen bei rund 350,- €. In der Vergangenheit haben wir trotzdem hin und wieder solche umfangreicheren Hefte produziert. Zur Zeit geht das nicht. Deshalb können wir in diesem Heft noch nicht die Fortsetzung des EU-Artikels aus Indien vom Socialist Unity Center of India bringen, sehen uns gezwungen, eine Arbeit von Kurt Gossweiler über die Cuba-Krise zu verschieben und müssen einen äußerst interessanten Artikel über das Magazin „Geheim“, den wir anlässlich seines 20. Geburtstages bringen wollten, auf unsere nächste Ausgabe und damit ins 21. Jahr von „Geheim“ verschieben.
So ist die Lage!
Zurück zur Abrechnung: sie hat ergeben, dass in 2005 etwa 50 Prozent der Leserinnen und Leser eine Spende für „Offensiv“ überwiesen oder auf anderem Wege geschickt haben. Es muss doch möglich sein, diesen Anteil zu steigern! (Nebenbei: Im Sommer haben wir diejenigen, die seit drei Jahren weder eine Spende geschickt noch sonst etwas von sich hören lassen haben, also keinen Leserbrief geschrieben, keinen Artikel angeboten, keine telefonische Resonanz gezeigt haben, angeschrieben. Das Ergebnis war, dass 14 Leserinnen und Leser zu einer Spende bereit waren, 31 haben wir wegen Nichtreaktion aus dem Verteiler gestrichen, denn Karteileichen können wir uns nicht leisten.)
Wer „Offensiv“ im Abo bezieht, aber in 2005 keinen finanziellen Beitrag für „Offensiv“ geleistet hat, wird hiermit verstärkt und intensiv dazu aufgefordert, dies möglichst schnell nachzuholen und das Jahr 2006 dabei nicht zu vergessen!!!
Und grundsätzlich bitten wir alle unsere Leserinnen und Leser, auch diejenigen, die uns bisher schon finanziell unterstützt haben, wohlwollend zu prüfen, ob in 2006 nicht vielleicht doch fünf Euro mehr als Spende für „Offensiv“ möglich wären.
Nach diesem Appell wünschen wir Euch eine interessante Lektüre.
Redaktion Offensiv