Rede in Ziegenhals aus Anlass des 121. Geburtstages Ernst Thälmanns

Kurt Andrä:
Rede in Ziegenhals aus Anlass des 121. Geburtstages Ernst Thälmanns am 15.4.2007

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freunde!

Unter den Hunderttausenden der Besten unseres deutschen Volkes, die von der Hitlerbande in den zwölf Jahren ihrer Blutherrschaft ermordet wurden, befindet sich auch der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands,  Ernst Thälmann, unser Teddy. Am 3. März 1933 verhaftet, wurde er elfeinhalb Jahre lang auf Befehl von Hitler und Göring im Kerker drangsaliert. Sie wollten seine geistige und körperliche Widerstandskraft zerbrechen. Das gelang ihnen aber nie.

Es ist zu einer guten Tradition geworden, daß wir uns alljährlich zu den Geburts- und Todestagen unseres unvergessenen Freundes und Genossen Ernst-Thälmann an dieser Stätte treffen, um die Verehrung und das Gedenken an seinen Kampf gegen Faschismus und Krieg, für internationale Solidarität und für das Wohl des einfachen Volkes zu bekräftigen. So auch heute aus Anlaß seines 121. Geburtstages.

“Ziegenhals ist ein Hort der Wahrheit!” sagte einmal Kurt Seibt, der für seinen illegalen Kampf gegen die Faschisten , mit vielen anderen, im Zuchthaus Brandenburg schmachtete, von der Roten Armee befreit wurde und vielen von Euch als Mitglied des ZK der SED, geachteter Bezirkssekretär von Potsdam, Vorsitzender des Solidaritätskomitees der DDR und bis zu seinem Tod als Mitglied des Freundeskreises “Ernst-Thälmann Gedenkstätte” e.V. bekannt ist. Ja, diese Gedenkstätte ist ein Hort der Wahrheit, so war es und so soll es bleiben.

Handeln wir nach den Worten unseres Genossen Lothar Berthold: “Neues Denken, das heißt heute, die alten Wahrheiten verbreiten! Heute, wo unter Bergen von Lügen der letzte Rest Wahrheit begraben werden soll. Wo, wie in schwärzesten deutschen Zeiten, der Antikommunismus regiert. Die Gedenkstätte, alle Dokumente über sie, entsprechen von Anfang an der Wahrheit, mußten zwar ergänzt, aber zu keiner Zeit verändert werden. Sie sind heute von höchster Aktualität, eine Anleitung zum Handeln. Hierzu tragen in hohem Maße die “Ziegenhalser Reden” und in jüngster Zeit die “Dokumentation 2006” des Freundeskreises “Ernst-Thälmann-Gedenkstätte” e.V. bei.

1953 wurde diese Gedenkstätte von Wilhelm Pieck eingeweiht, als dessen Mitarbeiter ich in seiner Kanzlei, das Glück hatte, tätig zu sein. Laßt mich die alten Wahrheiten, die nie vergessen werden dürfen, erneuern:

An dieser Stätte, dem Sporthaus Ziegenhals, rief Ernst Thälmann als Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands in der Rede der letzten Plenartagung des ZK der KPD, die schon illegal im faschistischen Deutschland am 7.Februar 1933 stattfand, die Arbeiterklasse und alle Hitlergegner zur einheitlichen Aktion gegen den Faschismus und den drohenden Krieg auf. Sein Referat in dieser Sitzung basierte auf seinen langen Lebens-und Klassenkampf – Erfahrungen als Funktionär in den Gewerkschaften, in der SPD, der USPD und schließlich seit 1920 in der KPD, an deren Spitze er seit 1925 als geachteter Vorsitzender stand. Seit 1924 gehörte er dem Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale an. Thälmann war Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und seit 1924 Reichstagsabgeordneter. Zwei mal kandidierte er für das Amt des Reichspräsidenten. Ernst Thälmann war nicht nur der Führer der deutschen Arbeiterklasse, er war ein glühender Internationalist, er, der Transportarbeiter war ein echter Sohn seiner Klasse.

Er hatte sich als Marxist -Leninist und Freund der Sowjetunion unter Stalin erwiesen. Er wußte nur zu gut, daß die Erhaltung und Festigung der Freundschaft mit dem Sowjetvolk eine Lebensfrage unseres deutschen Volkes war. Er kämpfte mit seiner Partei für sozialen Fortschritt und Demokratie. Nicht ohne Grund erhielt er 1933 für seine Partei bei den letzten Wahlen zum Deutschen Reichstag fünf Millionen Wählerstimmen.

Ernst Thälmann trat auch in der internationalen Arbeiterbewegung, als Verfechter der internationalen Solidarität, gegen die immer stärker werdende Gefahr eines neuen imperialistischen Krieges hervor. Von besonderer Bedeutung war sein Auftreten in einer großen Pariser Kundgebung am 31. Oktober 1932, wo er mit Leidenschaft zum gemeinsamen Kampf der französischen und deutschen Arbeiter gegen die Chauvinisten und Kriegshetzer und für die Verhinderung eines Krieges aufrief. Sein Name lebt unter den Arbeitern-und Bauern in vielen Ländern der Welt. Nicht nur in der DDR trugen viele Fabriken, Einrichtungen und Kollektive seinen Namen.

Als 1941 Hitlerdeutschland heimtückisch die Sowjetunion überfiel, frohlockte der Justizscherge, der Thälmann in seinem Kerker bewachte: “In wenigen Tagen sind wir in Moskau. Dann ist es mit Ihrem Sozialismus zu Ende.” Doch Ernst Thälmann antwortete ihm siegessicher und überzeugt: “Stalin bricht Hitler das Genick!” Und das war die historische Wahrheit die Thälmann voraus sah.

Liebe Freunde!

Unablässig war sein Bemühen um die Schaffung der Aktionseinheit gegen den Faschismus in Deutschland. Als damals -1932 -Sozialdemokraten bei einer Zusammenkunft im Berliner KL-Haus – an der auch Wilhelm Pieck und John Scheer teilnahmen – von Thälmann wissen wollten, ob die Antifaschistische Aktion ein kommunistischer Parteiladen sei, antwortete er: “Nein! Sie ist ein überparteiliches Sammelbecken für alle zum rücksichtslosen Kampf gegen den Faschismus gewillten Arbeiter. Sie ist keine Organisation, sondern eine Massenbewegung. Sie ist der Strom, in den all die kämpferischen Kräfte einmünden, die wirklich den Kampf gegen die Errichtung der faschistischen Diktatur wollen.”

Und als gefragt wurde, ob Sozialdemokraten aus ihrer Partei austreten müßten, wenn sie an der Antifaschistischen Aktion teilnehmen wollen, stellte der Parteivorsitzende der KPD mit Nachdruck fest: “Es ist für uns Kommunisten selbstverständlich, daß sozialdemokratische und Reichsbannerarbeiter an der Antifaschistischen Aktion teilnehmen, ohne daß sie aus ihrer Partei auszutreten brauchen. Wenn ihr bloß in Millionen, in geschlossener Front in dieses antifaschistische Aktionsbündnis hereinströmen würdet, wir würden es mit Freuden begrüßen.“

Dieses Vermächtnis ist uns in der heutigen Zeit -angesichts des immer stärker werdenden Demokratie- und Sozialabbaus in Deutschland erneut und immer wieder Mahnung und Verpflichtung in unserem politischen Kampf. In diesem Sinne beschloß auch das ZK meiner Partei im April vergangenen Jahres -anläßlich des 120. Geburtstages Ernst Thälmanns – ihm zu Ehren und in Würdigung seines politischen Vermächtnisses – ein Aktionsprogramm für den Kampf um dauerhaften Frieden, demokratische Rechte und soziale Sicherheit des deutschen Volkes. Dieses Aktionsprogramm ist als eine kurz- und mittelfristig konzipierte außerparlamentarische Kampforientierung angelegt, als politische Alternative zum volksfeindlichen Regierungsprogramm der rosa-schwarzen Koalition unter Merkel/Müntefering.

Angesichts dieser Lage und ihrer weiteren absehbaren Zuspitzung, der zunehmenden Militarisierung auf Kosten der Steuerzahler rufen Kommunisten und Sozialisten zu einer Abkehr von dieser verhängnisvollen Politik der regierenden Koalition. Wir haben keine Interessen Deutschland am Hindukusch zu verteidigen, wir brauchen keine Tornados über Afghanistan, wir brauchen keinen Schulterschluß mit Herrn Bush in seinem Kampf gegen den Terrorismus. Wir leisten gegen die Auslandseinsätze der Bundeswehrmacht politischen Widerstand, auch weil wir dagegen prinzipielle verfassungsrechtliche, völkerrechtliche sowie strafrechtliche Einwände haben.

Was wir brauchen ist gesicherter Frieden und Völkerverständigung. Was wir brauchen ist friedliche Arbeit für alle, gesicherte Ausbildungsplätze für unsere Jugend und die Sicherung ihrer Grundrechte. Wir brauchen keine diskriminierenden Hartz-Gesetze und Reformen, die das Gesundheitswesen in Deutschland verkommen lassen. Was wir brauchen, ist die tatsächliche Gleichstellung aller Menschen vor dem Gesetz, die tatsächliche Gleichberechtigung der Frauen in der Familie und im Beruf. Was wir brauchen ist die Gleichstellung der Menschen in Ost und in West bei Löhnen, Gehältern und Renten und ohne diskriminierende, politisch motivierte Strafrenten.

Die Bundesrepublik Deutschland ist das einzige Land in Europa, in dem die Löhne nicht nach der Arbeits- und die Renten nicht nach der Lebensleistung, sondern nach dem Wohnort, West oder Ost, beziehungsweise nach politischen Kriterien berechnet werden und in Strafrenten ihren Ausdruck finden. Die Wertneutralität des Rentenrechts ist damit aufgehoben.

Da erinnern wir uns, daß es auch schon einmal anders ging und auf keinen Fall schlechter.

Deshalb stellen wir erneut und unwiderlegbar fest: Die Deutsche Demokratische Republik war das Beste, was die revolutionäre deutsche Arbeiterbewegung in ihrer bisherigen Geschichte hervorgebracht und geschaffen hat. Diesen Grundsatz werden wir auch in unserem neuen Parteiprogramm der KPD, das auf unserem 25. Parteitag, der nächste Woche in Berlin stattfindet, erneut festschreiben.

Liebe Genossen, liebe Freunde!

Die deutsche Arbeiterbewegung verfügt über reiche Erfahrungen im Kampf gegen Sozialabbau und Aggressionspolitik, gegen Krieg und Faschismus. Nutzen wir diese Erfahrungen im Interesse der Verbesserung der Lebenslage der werktätigen und der zum Nichtstun verurteilten Millionen Menschen in Deutschland.

Die Aktionseinheit betrachten wir in diesem Kampf als das Hauptkettenglied zur Verbesserung der Lebenslage der Werktätigen und zur Überwindung der Spaltung der Arbeiterklasse, die hauptsächlich eine Folge des bürgerlichen Einflusses in der Arbeiterbewegung ist der sich in nationalistischen und weltanschaulichen Auffassungen, vor allem aber in verschiedenen Schattierungen des Opportunismus und des Revisionismus äußert.

Als Funktionär der Kommunistischen Partei erkläre ich nochmals und eindeutig: Die KPD steht für die kampfentschlossene antifaschistisch-demokratische Einheit aller linken Kräfte und das ohne Vorbehalte. So wie Thälmann 1933 den sozialdemokratischen Genossen antwortete, antworten wir Kommunisten unseren Fragestellern heute: Wir verstehen unter dem Begriff „Aktionseinheit“ auf keinen Fall den Partner in „brüderlichen“ Umarmungen zu erdrücken, ihn zu vereinnahmen, gegenüber den Partnern eigene Führungsansprüche zu erheben oder sich selbst gar anzubiedern und dabei seine Eigenständigkeit aufzugeben.

Die Politik der Aktionseinheit gegen Demokratie-und Sozialabbau bedeutet für uns die gleichberechtigte Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen der Arbeiterklasse, ihrer politischen Parteien, aber auch der anderen Organisationen, wie Gewerkschaften, Jugend-und Frauenorganisationen, Bürgerrechtsverbände, linke Wohlfahrtsverbände oder Bildungsvereine.

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freunde!

Täglich beobachten wir ein Anwachsen der Angriffe auf die Beschäftigung und auf die Löhne, auf die sozialen Sicherheitssysteme und die Renten sowie auf die Rechte der Gewerkschaften. Grundrechte wie das Recht auf Arbeit, Bildung Gesundheitsfürsorge und auf soziale Sicherheit werden immer stärker in Quellen des Profits umgewandelt. Entgegen den Worten mancher Politiker sehen sich die Menschen wachsender Ausbeutung, steigender Arbeitslosigkeit und zunehmender Unsicherheit gegenübergestellt.

Kommunisten und Sozialisten wenden sich deshalb unmißverständlich gegen die Politik der Militarisierung der EU, gegen die militärische Kooperation mit der NATO und den USA. Wir sind gegen die Teilnahme von Soldaten an den Kriegen in Afghanistan und gegen den Irak. Wir fordern den Stopp der von der EU -Kommission geforderten Erhöhung der Militärhaushalte.

Das Wettrüsten muß ein sofortiges Ende haben!

Im Angesicht des Millionenheeres von Arbeitslosen, und ebenso vielen Harz IV-Empfängern, im Angesicht steigender Altersarmut und anderer gravierender gesellschaftlicher Defizite dieses Systems darf man wohl gewisse Politiker fragen dürfen, wo denn nun das „einig deutsche Vaterland“ von dem sie 1989 sprachen und es auch noch begrüßten – geblieben ist? Wo sind wir „ein Volk“, wo 17 Jahre nach der so genannten friedlichen Revolution – wir nennen es Konterrevolution – jeder 5. Bürger im Osten ohne Arbeit ist, wo 17 Jahre nach diesem Ruf, „Wir sind ein Volk“ Löhne, Gehälter und Renten im Osten nur 86% gegenüber dem Westen betragen – und das bei gleichen Belastungen?

Die Opfer dieser kapitalistischen Mißwirtschaft sind also die Millionen Arbeitslosen, die Leiharbeiter, die Jugend ohne Perspektive und nicht zuletzt die Generation, die die größten Lasten und Entbehrungen nach dem zweiten Weltkrieg tragen mußte.

Dagegen war das Jahr 2006 ein Rekordjahr für die Gewinne der Banken und Konzerne. Ich möchte stellvertretend dafür nur 2 Zahlen nennen: Die Deutsche Bahn AG hat zwei einhalb Milliarden € Gewinn gemacht – und das trotz erhöhter Investitionen. Die Deutsche Bank verzeichnete 2006 sogar 6 Milliarden Gewinn -und das, obwohl Ackermann wegen seiner Betrügereien die meiste Zeit als Angeklagter in Gerichtssälen herumsitzen mußte.

Liebe Genossinnen und Genossen!

Gestattet mir einige Ergänzungen zur Rede, die im Februar an dieser historischen Stätte gehalten wurde.

Zunächst eine, durch diese Gedenkstätte dokumentarisch belegte Richtigstellung. Von den „Kernkräften des deutschen Widerstandes“, wie der Redner sie nannte also alles Kommunisten -wurden 18 von den Nazis ermordet und nur einer in Moskau hingerichtet. Es ist faustdick unwahr, daß die Liste der aus dem Führungskreis der KPD in der Stalinzeit ums Leben gekommenen länger sei als die Liste, der unter Hitler Ermordeten.

Er, dieser Redner, vergaß allerdings auch , über die Opfer zu reden die auf das Konto unserer Klassenfeinde gehen – die 60 Millionen Toten des zweiten Weltkrieges, Opfer, die der Faschismus auf dem Gewissen hat. Fast die Hälfte davon waren Kriegstote, Zivilisten, Frauen, Kinder und Greise in der Sowjetunion. Der Redner vergaß auch die Hunderttausenden ermordeten Antifaschisten in den Konzentrationslagern der SS und der Gestapo. er vergaß, die 6 Mio Juden, Sinti und Roma die Opfer des Rassenwahns der Faschisten wurden zu nennen.

Laßt mich aber auch in diesem Zusammenhang an die Opfer des kalten Krieges erinnern, an die mehr als eine viertel Million Friedenskämpfer, die in der BRD staatsanwaltschaftlich verfolgt wurden, an die 10.000-den Antifaschisten, Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, Mitglieder der FDJ, Vertreter kirchlicher Kreise und Pazifisten, die wegen ihres Eintretens für Demokratie und Frieden in Westdeutschland zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt wurden.

Wir denken besonders an die Opfer, die vom KPD-Verbot durch die Adenauer-Regierung mit Haft und mit Berufsverboten belegt wurden und die bis heute nicht rehabilitiert worden sind.

Dieser Politiker vergaß leider auch der Opfer zu gedenken, die nach der Konterrevolution 1989 die Qualen, Demütigungen und Diskriminierungen nicht mehr ertragen konnten, und in den Freitod getrieben wurden, die vielen Namenlosen, ebenso wie den Schauspieler Wolf Kaiser bis hin zum Bundestagsabgeordneten der PDS, Prof. Dr. Gerhard Riege. Nach der Einverleibung der DDR wurden von westdeutschen Staatsanwälten mehr als 85.000 Ermittlungsverfahren mit ca. 100 000 betroffenen Bürgern der DDR eingeleitet. Bei allen Bemühungen konnten “nur” etwa 600 Personen verurteilt werden. Aber auch diese Verurteilungen erfolgten in der Regel unter Verletzung des Einigungsvertrages und des im Grundgesetz und in Internationalen Menschenrechtskonventionen verankerten Rückwirkungsverbotes. Ich zähle auch diese Genossen und Freunde zu den Opfern, die wir nicht vergessen wollen.

Mit den im Februar getroffenen Aussagen wurde der bisher offene antifaschistisch und demokratische Charakter der zur Tradition gewordenen Ehrung Thälmanns und seines politischen Vermächtnisses in eine andere Richtung gedrängt und instrumentalisiert.

Ich möchte aussprechen, was vielen der hier Anwesenden ein echtes Anliegen ist: Wir achten den parteiübergreifenden Charakter des Freundeskreises “Ernst-Thälmann-Gedenkstätte” und helfen solidarisch mit, das antifaschistische Vermächtnis Thälmanns, sein politisches Erbe, an diesem Ort zu bewahren und wach zu halten. Wir werden alles tun um den Charakter dieser Gedenkstätte – als ein Erbe wahrer deutscher Nationalkultur, eine Stätte der Bewahrung von Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung gegen alle Angriffe zu verteidigen.

Zu der Februar-Veranstaltung an diesem Ort hat das ZK der KPD eine Stellungnahme abgegeben, in der es u. a. heißt: Unsere KPD geht weiter ihren Weg, in völliger Übereinstimmung mit den edlen Zielen, die sich der Freundeskreis “Ernst- Thälmann-Gedenkstätte” Ziegenhals gestellt hat. Wir werden die Mitarbeit in diesem Gremium intensivieren und uns selbstlos und aktiv in alle nützlichen Initiativen einbringen und insbesondere ihren weiteren Kampf um die Erhaltung der Gedenkstätte am traditionellen Standort mit aller Kraft unterstützen.

In diesem Sinne danken wir zugleich all denen, die im Vorstand des Freundeskreises Sitz und Stimme haben, und vielseitige, tatkräftige Leistungen erbringen, um das Thälmannsche Vermächtnis zu bewahren und zu realisieren. Wir werden nicht zulassen, daß Thälmann geschändet wird – weder in Wort noch in Schrift . Auch wenn da ein paar angepaßte Schreiberlinge versuchen, mit der Verbreitung von Lügen über unsere Geschichte und deren Persönlichkeiten mit Machwerken der Geschichtsfälschung die Hirne der Menschen zu vernebeln.

Gestern noch tummelten sich solche Pseudohistoriker in Lehrstühlen an Parteischulen und Instituten und haben andere disziplinieren wollen. Heute schleichen sie auf unseren Kundgebungen und Demonstrationen herum und versuchen ihre Schmähschriften aus dem Einkaufsbeutel zu verhökern. Sie stellen sich uns aber nur als üble Geschichtsfälscher und widerliche Opportunisten vor, mit denen wir nichts gemeinsam haben.

Wir kämpfen geschlossen gegen Fälschung und Entwürdigung der Person Ernst Thälmanns und dieser Gedenkstätte in Ziegenhals, sowie der anderen Mahn-und Gedenkstätten, die an den Kampf gegen Krieg und Faschismus erinnern.

Liebe Teilnehmer dieser Gedenkveranstaltung!

Für uns war, ist und bleibt Ernst Thälmann der Typus eines proletarischen Führers. Wie er aus der proletarischen Massenbewegung hervorgegangen ist, so war er auch auf das engste mit ihr verbunden und genoß ihr volles Vertrauen, das er sich in den 32 Jahren seines Wirkens in der Arbeiterbewegung erworben hatte.

Das Gedenken an Ernst Thälmann und sein Wirken wird dazu beitragen, alle aufrichtigen und ehrlichen Freunde des Antifaschismus, der Demokratie, des Friedens und der Einheit zum gemeinsamen Bunde zu vereinen und sie mit der festen Zuversicht an den Sieg der großen Sache unseres Volkes zu erfüllen. Das ehrende Gedenken an den Führer der deutschen Arbeiterklasse, den Kommunisten, Antifaschisten und Internationalisten Ernst Thälmann – unseren Teddy – ist mit dem festen Willen verbunden, sein politisches Vermächtnis zu bewahren und in den gegenwärtigen und künftigen Kämpfen für eine sozialistische Gesellschaft, frei von Ausbeutung und Krieg zu nehmen.

Unser Gelöbnis an dieser Stätte ist: Ehren wir Ernst Thälmann, indem wir seinen Kampf unbeirrt fortsetzen. Unseren politischen Gegnern aber rufen wir zu: Thälmann ist niemals gefallen, er bleibt Deutschlands unsterblicher Sohn.

Kurt Andrä,
Berlin

  (Wir danken dem Autor für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks; d.Red.)