Redaktion Offensiv:
Modrow auf Filzlatschen – jetzt auch in Cuba?
Vorbemerkung der Redaktion:
Es ist sehr bemerkenswert, dass Hans Modrow der cubanischen Führung heute und hier Gorbatschowsche Reformen in Wirtschaft und Gesellschaft empfiehlt – als „Beitrag zu einer modernen Sozialismuskonzeption“, wie die Zeitschrift „Sozialismus“ schreibt. Er tut das sehr geschickt, nämlich verpackt in und vermittelt über die Aufzählung der von ihm ausgemachten Fehler und Versäumnisse der SED-Führung und seine Interpretation derselben. Die Quintessenz seiner Reformvorschläge sieht man erst bei näherem Hinsehen: Marktwirtschaft im Sozialismus, Verunglimpfung der zentralen Planung und damit der Planwirtschaft überhaupt, Stärkung des privatwirtschaftlichen Sektors im Sozialismus, „Freiheit“ für Kunst und Kultur, Auflösung der Sicherheitsorgane des Sozialismus und so weiter. Wer so etwas als mögliche Rettungstaten für die DDR anpreist und Gorbatschows Reformen als Sozialismuskonzeption empfiehlt, indem er noch heute(!!!) von „fehlender Perestroika“ 1989 in der DDR redet, der empfiehlt die Restauration des Kapitalismus.
Wir bringen Auszüge aus seiner Rede vor der cubanischen Führung vom Frühjahr dieses Jahres und anschließend aus dem Buch „Das Komplott“ einige interessante Informationen aus der Zeit der Konterrevolution in der DDR, um zu zeigen, wo Hans Modrow damals stand und heute noch steht. Danach lest Ihr, was Raul Castro vor 12 Jahren dazu sagte. Warum er es heute nicht mehr sagt, sondern stattdessen der Staatsrat den Gorbatschowisten Modrow offiziell dazu einlädt, seine zersetzenden Thesen vor der cubanischen Führung auszubreiten? Wir wissen es nicht.
Redaktion Offensiv,
Hannover