Monika Kauf:
Rosarote Brille? – zu offen-siv 6-08
Liebe Genossen! Offen-siv ist für mich zur unverzichtbaren, interessanten, lehreichen und streitbaren Literatur geworden, deshalb bin ich Mitglied des „Freundeskreises offen-siv“, ich möchte, dass sie uns erhalten bleibt!
Vorwiegend teile ich die in Offen-siv vertretenen Meinungen, reiche die Zeitschrift an Gleichgesinnte, die finanziell nicht in der Lage sind, sich entsprechende Literatur zu leisten, weiter – und dennoch gibt es auch Momente, in denen ich mehr als sauer bin, wenn ich lese, was da manchmal einer so von sich gibt.
So geschehen beim Lesen des kurzen Artikels von Hansjörg Schupp aus Appetshofen.
Ich stimme mit ihm überein, wenn er schreibt, dass der Beitrag von Erich Buchholz weit publik gemacht werden sollte.
Ob Buchholz noch, wie Schupp vermutet, der ehemaligen PDS angehört, die ich schon vor vielen Jahren verlassen habe, weil ich als Kommunistin keiner sozialdemokratischen Partei angehören möchte, weiß ich nicht, aber Buchholz ist klug genug zu wissen, was er tut. Ihm zu unterstellen, dass Wort und Tat bei ihm nicht übereinstimmen, halte ich schlicht für geschmacklos.
Es ist für mich als gelernte DDR-Bürgerin auch unerträglich, immer wieder auch von Westlinken mitgeteilt zu bekommen, dass so manch einer von uns, so auch Buchholz, die DDR mit rosaroter Brille beurteilt.
Dass das mein Klassenfeind (siehe Schönbohm) gebetsmühlenartig in die Hirne der Menschen einzutrichtern pflegt, damit kann ich leben, er erfüllt nur Kinkels Auftrag – wozu sich Linke und schon gar nicht Kommunisten missbrauchen lassen sollten.
Von meinen Genossen im Westen erwarte ich, dass sie uns, die wir in der DDR gelebt, gearbeitet, geliebt und oft auch gestritten haben, unsere Sicht auf dieses Land lassen, wir waren ihre Bürger, nicht sie!
Mit roten Grüßen, Monika Kauf, Berlin