Irene Eckert:
Sprache und Denken I – Überlegungen zum Begriff des „Revisionismus“
Begriffe sind Handwerkszeuge des Denkens. In ihnen kristallisieren sich in sprachlicher Form die Erfahrungen von Generationen. Der Be-griff, der Name sagt es, ermöglicht ein „Be-greifen“, ein sich Aneignen von Sinnzusammenhängen. Um einen komplexen Sinnzusammenhang auf den Begriff zu bringen, muss man sich lange und eingehend und sehr konkret mit ihm beschäftigt haben. Erst dann kann es gelingen, Metaphern zu finden, die als gut gewählte Sprachbilder einen Sinnzusammenhang noch anschaulicher machen, als ein vom Konkreten schließlich „abgezogener“ Begriff. Die De-Kontextualisierung von Begriffen ist aber notwendig mit der Zerstörung von Sinn verbunden. Die Sinnverwirrung wiederum ist ein eigentümliches Begleitphänomen der Postmoderne, ich möchte sogar behaupten: ihr Wesen. Allerdings hat der Wahnsinn der Sinnentleerung Methode: Durch hochkomplexe Nonsense-Produktion wird der Einblick in wesentliche Einsichten blockiert, die zu befreiendem Denken führen könnten. Zugänge zu auf Erkenntnisgewinn fußendem Wissen werden so geschickt verborgen gehalten. Überlegungen zum Begriff des „Revisionismus“ weiterlesen