Redaktion „Geheim“:
Die Chronologie der Mörder-GmbH.
Eine unvollständige Zusammenstellung der CIA-Aktivitäten der letzten 60 Jahre.
1941. USA: Am Vorabend des Kriegseintritts gründet Präsident Roosevelt das Office of Coordinator of Information (COI), dessen General William “Wild Bill” Donovan wird. Es bestehen enge Verbindungen zur Wall-Street.
1942. USA: Präsident Roosevelt gründet das Office of Strategic Services (OSS). Sein Chef wird Donovan.
1943. Italien: Rom, der Vatikan, wird zum Zentrum der US-Spionage in Europa.
1945. USA: OSS wird aufgelöst. In der Operation PAPERCLIP nimmt der US-Geheimdienst etliche schwerbelastete Nazi-Verbrecher unter seine Fittiche und führt die Geheimdienststrukturen von SS und Wehrmacht unter Leitung von General Gehlen weiter.
1947. Griechenland: Präsident Truman unterstützt Faschisten gegen Kommunisten. USA: Truman gründet die CIA.
1948. USA: CIA gründet mit dem Wall Street-Anwalt Frank Wisner das Office of Policy Coordination unter anderem zum Zweck der Propaganda und des Wirtschaftskrieges. Italien: CIA manipuliert Wahlen, damit die KPI verliert.
1949. Deutschland: CIA gründet Radio Free Europe, ihren ersten Propagandasender.
Späte 40er Jahre. In der Operation MOCKINGBIRD rekrutiert die CIA Journalisten und Chefredakteure.
1953. Iran: CIA stürzt demokratisch gewählten Präsidenten Mohammed Mossadegh und setzt den Schah ein. USA: CIA beginnt mit dem Gehrinwäscheprogramme Operation MKULTRA.
1954. Guatemala: CIA stürzt demkratisch gewählten Präsidenten Jacob Arbenz. Unter der folgenden Dikatur werden in den kommenden 40 Jahren 100.000 Guatemalteken sterben. CIA-Chef Allen Dulles besaß Aktien der United Fruit Company, die von Arbenz‘ Sturz profitierte.
1954-1958. Nord-Vietnam: CIA schafft es nicht, die Regierung zu stürzen. Die Fehlschläge führen zur Errichtung eine Diktatur im Süden und schließlich zum Krieg.
1956. Ungarn: 7.000 Sowjets und 30.000 Ungarn sterben beim “Budapester Aufstand”, den der CIA-Sender Radio Free Europa inszeniert hat.
1957-1973. Laos: Ein CIA-Putsch pro Jahr, um die demokratische Machtübernahme der linken Pathet Lao zu verhindern. Als das keinen Erfolg zeitigt, Bildung einer CIA-Geheimarmee und schließlich Bombardierung des Landes.
1959. Haiti: US-Militär macht “Papa Doc” Duvalier zum Diktator. Dessen Privatpolizei “Tonton Macoutes” wird bis zum Ende der Diktatur 100.000 Menschen ermorden. Die Verletzungen des Menschenrechts stören die USA nicht.
1961. Kuba: Landung in der Schweinbucht scheitert am kubanischen Widerstand. Erste größere Panne der CIA. Dominikanische Republik: CIA ermordet ihren Schützling, Diktator Rafael Trujillo, der zu mächtig für die US-Interessen geworden war, nachdem er 60 Prozent der Wirtschaft kontrollierte. Ecuador: CIA stürzt den demokratisch gewählten Präsidenten Jose Velasco und ersetzt ihn durch dessen Vize Carlos Arosemana. Kongo (Zaire): CIA ermordet den demokratisch gewählten Präsidenten Patrice Lumumba. Das Land wird danach in den Bürgekrieg gestürzt.
1963. Dominikanische Republik: CIA stürzt den demokratisch gewählten Präsidenten Juan Bosch zugunsten einer rechten Militärjunta. Ecuador: CIA stürzt Präsidenten Arosemana, dessen unabhängige Politik Washington nicht in den Kram paßte.
1964. Brasilien: CIA stürzt den demokratisch gewählten Präsidenten Joao Goulart. Die darauf folgende Militärjunta von General Castelo Branco schafft die erste Todesschwadron Lateinamerikas und wird die nächsten 20 Jahre Mord, Angst und Schrecken verbreiten mit Hilfe der CIA.
1965. Indonesien: CIA stürzt den demokratisch gewählten Staatschef Sukarno. Sein Nachfolger, General Suharto, wird zwischen 500.000 und 1 Million Menschen ermorden lassen, die des Kommunismus verdächtig sind. Die Namen kommen von der CIA. Dominikanische Republik: CIA steuert Niederschlagung des Volksaufstandes mit Hilfe des US-Marine-Corps. Kongo (Zaire): CIA setzt Diktator Mobutu Sese Seko ein, der zum Multimillardär wird.
1966. USA: Zusammenarbeit zwischen CIA, Universitäten und Professoren fliegt auf.
1967. Griechenland: CIA unterstützt den Militärputsch. Vietnam: CIA organisiert Operation PHOENIX, die zum Tod von bis zu 20.000 vermeintlichen Vietcongs in Süd-Vietnam führt (bis 1971)
1968. USA: CIA darf noch mehr Bürgerrechts- und Friedensgruppen unterwandern und ausspionieren. (Operation CHAOS). Bolivien: CIA fängt Che Guevara und ermordet ihn.
1969. Uruguay: CIA schickt den Folterexperten Dan Mitrione, den die Guerilla entführt und exekutiert.
1970. Kambodscha: CIA stürzt Prinz Sahounek, weil dieser nicht in den Vietnam-Krieg eintreten will.
1971. Bolivien: CIA unterstützt Militärputsch gegen linken Präsidenten Juan Torres. 2000 Menschen fallen dem neuen Diktator Hugo Banzer zum Opfer, der auf die Unterstützung des Gestapo-Offiziers Klaus Barbie zählen kann.
1972. Kambodscha: US-Kongreß kürzt CIA die Gelder für den geheimen Krieg. USA: Watergate-Skandal fliegt auf. CIA-Leute sollten Wiederwahl von Nixon sichern, indem sie dessen demokratischen Herausforderer ausspionierten.
1973. Chile: CIA stürzt Salvador Allende. Die Putschisten erschiessen den demokratisch gewählten Präsidenten. Eine grausame Militärdiktatur unter General Pinochet wird installiert. USA: Im Watergate-Skandal feuert Präsident Nixon den CIA-Chef Helms, weil dieser sich weigert, die Affäre zu vertuschen.
1974. USA: Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh enttarnt die Operation CHAOS, mit der die CIA Friedens- und Bürgerrechtsorganisationen in den Vereinigten Staaten ausspionierte. Der Chef der CIA-Spionageabwehr James Jesus Angleton muß zurücktreten. Die Verwicklung der CIA in den Watergate-Skandal wird publik.
1975. Australien: CIA stürzt die linksgerichtete Regierung von Premierminister Edward Whitlam. Angola: CIA startet Bürgerkrieg, indem sie die UNITA von Jonas Savimbi unterstützt. Bis 1984 werden 300.000 Angolaner sterben. USA: Das Church-Komitee untersucht die Verbrechen der CIA. Präsident George Ford ruft die “Rockefeller Commission” ins Leben, die den Geheimdienst wieder reinwäscht.
1979. Afghanistan: CIA beginnt “Freiheitskämpfer” gegen die sozialistsiche Regierung in Kabul zu unterstützen. Erst dann entsendet die UdSSR Truppen zur Unterstützung der Regierung. El Salvador: CIA unterläuft einen Putsch progressiver Offiziere und besetzt Schlüsselpositionen mit ihren Vertrauten – nach kurzer Unterbrechung werden Arme wieder massakriert. Nicaragua: Die Sandinisten stürzen Diktator Anastasios Samoza II., der auf die Unterstützung der CIA baute. Der US-Geheimdienst sammelt Somozas Schergen im Ausland und baut die antisandinistischen Killerkommandos der CONTRA auf.
1980. El Salvador: Im Bürgerkrieg unterstützt die CIA die rechten Todesschwadronen im Kampf gegen die Opposition. Bis 1992 sterben 63.000 Menschen.
1981. Iran/Nicaragua: CIA verkauft Teheran Waffen zu überhöhten Preisen für den Krieg gegen Irak, um mit den Gewinnen die Contras in Nicaragua zu finanzieren.
1983 Honduras: CIA händigt hondurianischem Militär ein Handbuch über Foltertechniken aus. Das Todesschwadron “Battalion 316” macht von diesem Wissen ausgiebig Gebrauch.
1984 Nicaragua: CIA-Director William Casey überläßt Oberst Oliver North vom Nationalen Sicherheitsrat die illegale Finanzierung und Unterstützung der Contras.
1986 Nicaragua: Nach Abschuß einer CIA-Maschine fliegt der Iran-Contra-Skandal auf. Haiti: CIA hilft, die Revolten gegen den Diktator “Baby Doc” Duvalier brutal zu unterdrücken.
1989. Panama: USA besetzen das Land und verhaften den Diktator General Manuel Noriega, einen ehemaligen CIA-Agenten, der seit 1972 im Drogenhandel mitmischt.
1990. Haiti: CIA unterstützt Militärputsch gegen Präsident Jean-Bertrand Aristide. Der folgenden Diktatur fallen mehrer Tausend Menschen zum Opfer.
1991. Irak: CIA läßt die Unterstützung für Saddam Hussein fallen und zieht gegen ihn in den Krieg.
1992. CIA spezialisiert sich auf internationale Wirtschafts- und Industriespionage.
2001. USA: CIA verhindert die Anschläge am 11.9. nicht. Venezuela: CIA “beobachtet” den Putsch gegen Präsident Chávez. Venezolanische Abgeordnete veröffentlichen Material über die Zusammenarbeit zwischen CIA-Agenten und gewaltbereiten Oppositionellen. Seit den 50er Jahren bilden CIA-Agenten ihre venezolanischen Counterparts aus.
2003/2004 Irak: CIA findet keine Massenvernichtungswaffen. Informationen über geheime Foltergefängnisse weltweit machen die Runde.
2005. CIA-Chef Porter Goss nennt Venezuela ein „potentiell instabliles Land“.
(….. und wenn man jetzt noch in Rechnung stellt, was alles gegen Cuba und Fidel Castro unternommen wurde… Red. Offensiv)
Redaktion Geheim, Köln
[7] Dankend übernommen aus: GEHEIM, Nr. 2/2005, 31. Juni 05.
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