»Smokin’ Gun« oder Rohrkrepierer?

Heinz W. Hammer:
»Smokin’ Gun« oder Rohrkrepierer?

Anmerkungen zum Film
»Rendezvous mit dem Tod« (1)

Es ist seit jeher staatsterroristische Praxis aller US-Regierungen, ausländische Staatsoberhäupter ermorden zu lassen (2). Trifft’s den eigenen Präsidenten, wie 1963 John Fitzgerald Kennedy, legt sich für Jahrzehnte ein »nationales Trauma« über das Land. Doch war denn die Ermordung J.F.Kennedys überhaupt vom Ausland gesteuert? Dies will nun, Anfang des Jahres 2006, der Bremer Filmemacher Wilfried Huismann bewiesen haben.

Ein Wendehals

Wenden wir uns zunächst dem Autor zu. Wer ist dieser Filmemacher, der die »Sensation« enthüllt hat? Der am 3.1.1951 im niedersächsischen Godens geborene dreifache Grimmepreisträger ist gelernter Sozialwissenschaftler, Geschichts- und Spanischlehrer. Seit 1981 arbeitet er als Journalist (u.a. für das TV-Magazin »Monitor«) und Autor mit dem Länderschwerpunkt Lateinamerika und speziell Cuba. Er galt lange als »linker Autor« und bewegte sich bis Mitte/Ende der 80er Jahre in der internationalistischen Szene der Bundesrepublik. Doch das ist (spätestens seit der Liquidierung der sozialistischen Staaten Europas) längst Geschichte. Wie so viele andere hat Herr H. seither die Seiten gewechselt. So outet er sich im »Welt«-Interview als früher Kennedy-Anhänger (3) und offenbart gerade dem Springerblatt sein gewandeltes Verhältnis zu Cuba (4). So ganz nebenbei erklärt er auch die US-Blockade für nicht existent (5). Ganz in diesem Geiste machte H. im Jahre 2000 mit seinem anticubanischen Film »Lieber Fidel – Maritas Geschichte«, einer Sex & Crime-Story (6) von sich reden. Doch die Darstellung der angeblich »dunklen Seite Cubas« reicht ihm nicht aus. In seinem Streifen »Verrat in Santiago – Wer erschoss Salvador Allende?« (2003) betätigt er sich als Weißwäscher der CIA, deren »Agenten in Santiago die ausdrückliche Anweisung [hatten], sich nicht an dem Putsch zu beteiligen. Außerdem widerspricht der Film der Vorstellung, Pinochet habe den Putsch von langer Hand geplant und vorbereitet. In Wirklichkeit sei der General Allendist gewesen, einer seiner treuesten Anhänger, jedoch mit zwiespältigem Charakter. In letzter Minute beging er Verrat.« (7) Im Interview behauptet Huismann entgegen jeglicher historischer Realität, »dass die CIA nicht hinter dem Putsch steht [stand], sondern erst zwölf Tage vorher davon erfahren hat, und dass es sogar einen Beschluss der Nixon-Regierung gibt, dass CIA-Agenten in Santiago keinerlei Kontakt aufnehmen durften mit den Putsch-Offizieren. (…) Und ohne die Verbrechen der Militärs zu relativieren glaube ich, dass die chilenische Linke einen großen Teil der Verantwortung am Militärputsch mitträgt, durch politische Fehler, durch das Nicht-Respektieren des Mehrheitswillens (…) Er [Allende] ist genauso an seiner eigenen Partei, an den Linksradikalen in der Unidad Popular, gescheitert wie am Widerstand er Rechten.« (8) Na, das muss einem doch mal gesagt werden, dass an der chilenischen faschistischen Barbarei zumindest zu 50% die Opfer selbst Schuld waren und der Widerstand eigentlich von der Rechten geleistet wurde… Hier entsorgt Huismann nicht nur die Geschichte des chilenischen antifaschistischen Widerstandes, sondern direkt auch seine eigene: »(…) als Allende starb, starben auch unsere Hoffnungen auf eine Versöhnung von Sozialismus und Demokratie. Mit Allende war es ja das erste Mal in der Menschheitsgeschichte [!], dass ein marxistisches Projekt mehrheitsfähig war und eine Mehrheit gewonnen hatte (…) Für mich war das, was mit Allende passierte, eines der Schlüsselerlebnisse und eigentlich der letzte Versuch [!] der marxistisch-leninistischen Bewegung, politisch Erfolg zu haben – ein gescheiterter Versuch:« (9).

In dieses Selbstbildnis passt der Umstand, dass H. sich laut der Tageszeitung »junge Welt« für seinen jüngsten Propaganda-Coup Zugang zu cubanischen Stellen unter Vortäuschung falscher Tatsachen verschafft haben soll (10).

Der Hype

Mit reißerischen Anklagen gegen Cuba wurde zum Jahreswechsel 2005/2006 eine intensive Medienkampagne gestartet, auf den propagandistischen Punkt gebracht von »WDR print« mit dem ganzseitigen Titel »Kuba gab den Mordauftrag« (11) und von »BBC NEWS« über den »SPIEGEL« bis hin zur »ZEIT« aufgegriffen. Wohl gemerkt: Die aggressive Kampagne wurde nicht etwa von den üblichen Verdächtigen der BLÖD-Zeitung, sondern von den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten ARD, Radio Bremen, MDR usw. mittels intensivster Pressearbeit sowie Vorab-Vorführungen für die Medien, u.a. in Bremen [»Welturaufführung mit dem Autor« (12)] und Berlin veranstaltet. Das Produkt, eine WDR-Kooperation mit Radio Bremen, dem SWR, NHK Japan und der Anakonda International Film, Bremen, hat schließlich erst mal Kosten verursacht (die Produktion habe € 850.000,- verschlungen), die amortisiert werden wollen (13). Ergebnis: »Schließlich taten sich 2,1 Millionen TV-Konsumenten den reißerisch als Duell zwischen Castro und Kennedy verkauften Präsidentenmord von 1963 an. Ein „wenig überzeugender“ Zuschaueranteil von 7,8 Prozent, wertete das Medienmagazin DWDL am Samstag.« (14)

Das Konzentrat

Der Inhalt des 90-Minuten-Films ist schnell zusammengefasst: Huismann will gefunden haben, wonach Heerscharen sämtlicher staatlicher US-Regierungsstellen, FBI, CIA usw. usf. jahrzehntelang vergeblich gesucht haben – die Beweise für die Hintergründe des Kennedy-Mordes am 22.11.1963 in Dallas/Texas. Der später selbst ermordete Attentäter Lee Harvey Oswald habe den Auftrag vom cubanischen Auslandsgeheimdienst, und damit quasi von Fidel persönlich, erhalten bei einem einwöchigen Mexico-Aufenthalt im September 1963. Diesem Aufenthalt sei bis zur Recherche von Huismann in den vergangenen 43 Jahren von niemandem nachgegangen worden. Und also stehe nunmehr fest, dass es »Castros Rache war für den Versuch der CIA, ihn mit einem vergifteten Kugelschreiber zu ermorden«, »ein tödliches Duell zwischen Kennedy und Castro um die Vorherrschaft in Lateinamerika« und die These, dass die CIA Kennedy ermordet haben könnte, »liege außerhalb der Möglichkeiten< (15). Angekündigt wird das Ganze großkotzig als »das Ende aller Verschwörungstheorien« und serviert wird stattdessen wieder eine der ältesten und immer wieder widerlegte Verschwörungstheorien. Filmisch umgesetzt wird der kalte Kaffee mit Bildern von halb geschwärzten, in krakeliger Handschrift verfassten sog. »Dokumenten«, Aufnahmen von Doppel- u.a. Agenten im Halbschatten, im Taxi usw. Natürlich darf auch die obligatorische »KGB-Connection«, mit dem schon Ian Fleming’s James Bond große Erfolge feierte, nicht fehlen und man fühlt sich unversehens versetzt in einen mittelmäßigen Agentenfilm der 60er Jahre: »Der Agent, der aus der Hitze kam…« Und natürlich gelten die z.T. widersprüchlichen Aussagen der Dunkelmänner und Exilcubaner allemal als glaubwürdiger als etwa die souveränen Stellungnahmen des ehemaligen Geheimdienstgenerals Fabián Escalante. Geradezu krampfhaft versucht Huismann, diesem persönlich eine aktive Rolle beim Kennedy-Attentat zuzuweisen. Und bereits nach 5 Minuten postuliert er im Film aus dem Off: »Wenn sich dieser Verdacht bestätigt, muss die Geschichte des Kalten Krieges umgeschrieben werden.«

Das erinnert fast wörtlich an eine andere »Mediensensation«, als das Magazin »Stern« mit den sog. »Hitler-Tagebüchern« eine ähnlich aggressive Kampagne entfachte und damit nach wenigen Wochen jämmerlich einbrach. Damals hieß es zunächst ebenfalls großspurig: »Nach der Auswertung der Tagebücher muss  (…) die Geschichte des NS-Staates in großen Teilen neu geschrieben werden. (16) Knapp zwei Wochen später wurden die »Tagebücher« als Fälschung entlarvt und die Blase platzte.

Huismann jedoch gibt sich davon überzeugt, endlich die »Smokin’ Gun« (17) gefunden zu haben, mit der die cubanische Revolutionsregierung an den Pranger gestellt werden kann. Die Anklage lautet auf nicht weniger als Ermordung eines ausländischen Staatsoberhauptes, ein perfektes Kriegsargument.

Eine differenzierte Rezeption

Wie bereits erwähnt und nicht anders zu erwarten, wurde die öffentlich-rechtliche Kampagne (in der relativ nachrichtenarmen Zeit zum Jahreswechsel günstig platziert) von Dutzenden nationalen und internationalen Medien aufgegriffen. Interessanterweise wurde die cubafeindliche Propaganda, denn um nichts anderes handelt es sich, von den bürgerlichen Zeitungen durchaus differenziert behandelt:

Die »Berliner Zeitung« beispielsweise eröffnet ihren Beitrag »Spur nach Havanna« durchaus ironisch: »Der so oft zitierte Mantel der Geschichte wehte am Mittwochmittag durch den dritten Stock eines Hinterhauses am Hackeschen Markt in Berlin-Mitte. Im dortigen Kino wurde ein Jahrhundertverbrechen gelöst.« (18) An sachlicher Kritik wurde dann nicht gespart. Die Huismann-Version klinge zwar plausibel, sei aber »auch nicht mehr als eine neue Verschwörungstheorie. Denn an wirklich harten Beweisen mangelt es dem Film (…) Es ist auch denkbar, dass die Kubaner den Wirrkopf [L.H.Oswald] anfeuerten, für politische Unruhe in den USA zu sorgen. Dass sie Oswald aber gezielt mit der Ermordung des US-Präsidenten beauftragt und diese Operation ausgerechnet in Mexico-City, dem damaligen Tummelplatz westlicher und östlicher Geheimdienste, mit ihm vorbereitet haben sollen, ist sehr zweifelhaft. Huismanns Dokumentation jedenfalls kann diese Zweifel nicht ausräumen.« (19)

Im Deutschlandradio wird als Antwort auf die Huismann-These ausführlich auf die aktuellen Recherchen eines kompetenten US-Amerikaner eingegangen: »Daran [Cubas Mordauftrag] glaubt Washington Post Reporter Jefferson Morley allerdings nicht. Castro und seine Berater hätten von Mord als politischer Taktik nichts gehalten, schrieb er November letzten Jahres. Morley vermutet, dass die CIA die Ermordung Kennedys durch Oswald ausschlachten wollte, um auf diese Weise den Sturz Castros zu beschleunigen. Zu diesem Zweck habe ein verdeckt in Miami arbeitender CIA-Agent eng mit kubanischen Exilstudenten zusammengearbeitet. Sie waren die ersten, die am Tag nach dem Mord Oswald und Castro in einer Sonderausgabe ihrer Monatszeitschrift als „Mutmaßliche Attentäter“ anprangerten. CIA-Agent George Joannides habe die Veröffentlichung finanziert. Morleys Antrag auf Freigabe der Unterlagen zu Joannides wurde von der CIA noch in diesem Sommer [2005!] aus Gründen der nationalen Sicherheit abgelehnt. Damit, so schrieben knapp zwei Dutzend Publizisten und Journalisten im August in einem offenen Brief an die Monatszeitschrift „The New Yorker Review of Books“ verstoße die CIA gegen den Willen des Kongresses und fördere die Zunahme von Verschwörungstheorien. Soviel steht fest: solange die CIA, mehr als 40 Jahre nach dem Kennedy-Attentat, etwas zu verbergen hat, wird auch die Wahrheit im Verborgenen bleiben.« (20)

Und selbst die großbürgerliche »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FASZ)« sieht sich befleißigt, trotz sonstiger Unterstützung (»In seinem Dokumentationsfilm … bringt er die Auflösung des spektakulärsten Mordes der Nachkriegszeit … einen entscheidenden Schritt voran.«) auf offenkundige Widersprüche hinzuweisen und muss bedauernd feststellen: »In der Rekonstruktion von Oswalds Zeit zwischen seiner Rückkehr aus der Sowjetunion und dem Attentat auf Kennedy gerät Huismann freilich in einen kuriosen Selbstwiderspruch. In seinem vielbeachteten Film „Lieber Fidel“ über die Lebensgeschichte von Fidel Castros deutscher Freundin Marita Lorenz war schon einmal von Oswald die Rede gewesen. Im Sommer ’63 habe sie mit „Ozzie, der Nervensäge“ an einem Trainingslager der CIA für eine Anti-Castro-Guerrilla teilgenommen. So hieß es in dem Film aus dem Jahr 2000. Huismann hatte es ihr geglaubt, damals. Heute hingegen ist er sich sicher: „Das war schlicht gelogen“ «. (21) So bastelt und biegt man sich seine Wahrheiten zurecht. Doch die FASZ wäre nicht sie selbst, würde hier nicht auch strategisch und langfristig gedacht: »Es gibt, selbst im unendlich ausgefransten Mordfall JFK, eine Wahrheit. Noch ist das Gesamtblld nicht klar erkennbar, aber der Film formuliert eine Reihe von konkreten Fragen, die etwa eine kubanische Gauck-Behörde [!!] eines Tages beantworten könnte. Es ist wieder Bewegung in die Ermittlungen gekommen. Dass hieran ausgerechnet die ARD beteiligt ist, dafür kann man ihr so manchen Stadl verzeihen« (22). Und so sind sie wieder miteinander versöhnt, der unerbittliche Ankläger, seine Auftraggeber und die medialen Einpeitscher – vorwärts zur cubanischen Gauck-Behörde…

Für die »Frankfurter Rundschau«, ehedem mal als linksliberal und aufklärerisch respektiert, handelt es sich, in einem Jubelbeitrag bar jeder Kritik, um einen »überaus spannenden Film (…) von durchaus verblüffender Evidenz (…), ein Glanzstück des investigativen TV-Journalismus.« (23) Bemerkenswert an dem Beitrag ist allenfalls der Hinweis, dass der Autor wegen seiner Auszeichnungen »einigermaßen unverdächtig« sei, ein Verschwörungstheoretiker zu sein. Auf diese »Unverdächtigkeit« machten auch die FASZ und andere Medien aufmerksam, begründet allerdings ausdrücklich mit seiner »linken Vergangenheit«, die für den Autor nun also doch noch nützlich wird…

Wesentlich distanzierter dagegen der »Spiegel«, der in seinem Beitrag zunächst die ARD-Kampagne skizziert: »Geradezu hymnisch feiert die ARD den anderthalbstündigen Doku-Film (…): Bei Huismanns Werk handele es sich um „eine politisch brisante Recherche, die den Mord des Jahrhunderts aufklärt“. Die bisherige Kennedy-Forschung werde durch sie „revolutioniert und die zahlreichen Verschwörungstheorien ad absurdum geführt.“«, um direkt anschließend deutlich zu kritisieren: »Ob die Ermordung des charismatischen US-Präsidenten dank Huismann endgültig aufgeklärt ist, daran darf zwar gezweifelt werden (…) hier beginnt wieder das Feld der vagen Vermutungen und der üblichen Verschwörungstheorien (…) Die Kette der offenen Fragen, die von Huismann Recherchen weg- und ins Nirgendwo hineinführen, scheint unendlich (…)« Der Autor macht auf einen zentralen Punkt, die Huismanns Phantasien ad absurdum führen, aufmerksam: »17 Tage vor dem Attentat sprach Kennedy mit seinem nationalen Sicherheitsberater McGeorge Bundy über Möglichkeiten, die Beziehungen zwischen Washington und Havanna zu normalisieren. In dem auf Band mitgeschnittenen Gespräch berichtet Bundy seinem Präsidenten von einer höchst denkwürdigen Einladung: Castro wollte den amerikanischen UNO-Diplomaten William Attwood zu sich bitten, um über eine solche Normalisierung zu sprechen. Bereits im Mai 1963 hatte Castro in einem Interview mit dem Sender ABC seine Verhandlungsbereitschaft angedeutet. Dem National Security Archive zufolge war Kennedy der Wandel willkommen. In Dokumenten des Weißen Hauses heißt es nach Archiv-Angaben: Der Präsident teile die Position, dass wir „anfangen sollten, flexibler zu denken“, und dass „der Präsident offenbar an der Perspektive interessiert ist, mit Castro Verhandlungen aufzunehmen“. Nach zwei blutrünstigen Staatschefs, die sich Attentäter auf den Hals schicken müssen, klingt das nicht [!]. Die Akte Kennedy wird wohl noch eine Weile offen bleiben.« (24)

Ein weiterer »Spiegel«-Autor ergänzt diese Kritik mit weiteren Aspekten. Zunächst wird süffisant über die Protagonisten gespottet: »Die Rechercheergebnisse haben nicht nur Huismann, sondern auch die ARD-Fernsehverantwortlichen in Entzücken versetzt: „Die bisherige Kennedy-Forschung wird durch die neuen Recherchen revolutioniert“, behauptet der WDR auf seiner Website zum Film: „Lee Harvey Oswald war das finale Werkzeug in einem mörderischen Kampf zwischen den Brüdern Kennedy und Fidel Castro.“ Und der Autor selbst bilanziert: „Für mich ist jetzt das Wesentliche geklärt“« um dann selbst einiges Wesentliche zu beleuchten: »Und in der Tat wirken die von ihm gesammelten Indizien auf den ersten Blick überwältigend (…) Doch bei genauerem Hinsehen erweisen sich die Glieder der Beweiskette als wenig belastbar. Keiner der Zeugen Huismanns war an der angeblichen Operation persönlich beteiligt. Unklar bleibt, auf welche Weise die Kubaner dem Attentäter Oswald geholfen haben sollen. Viele Zeugen sind – obwohl Huismann einen gegenteiligen Eindruck erweckt – der Kennedy-Forschung bekannt und ihre Aussagen von verschiedenen Untersuchungskommissionen und Historikern verworfen worden. Und was Huismann an neuem zusammengetragen hat, wirft zu viele Fragen auf, als dass sich damit die Geschichte umschreiben ließe.« Die angeblichen Kontakte des cubanischen Geheimdienstes zu Oswald beruhten »auf Hörensagen«; die Schilderung des angeblichen KGB-Telegramms vom 18.07.1962 könne »man glauben oder auch nicht«. »Zu Huismanns Fundstücken zählt auch ein Vermerk eines Mitarbeiters Johnsons – Martin Underwood (…) in dem Papier wird behauptet, dass Fabián Escalante, ein Mitarbeiter Castros und in den siebziger Jahren hochrangiger Geheimdienstoffizier, am Tag der Ermordung in Dallas gewesen und abends ausgeflogen sei, was Escalante – von Huismann befragt – in dem Film abstreitet, wohl zu Recht. Underwood hat in der Kennedy-Forschung einen schlechten Ruf. Mehrere seiner Angaben haben sich in der Vergangenheit als falsch erwiesen [!].« (25)

Und »Spiegel Online« begegnet den Huismannschen Schwurbeleien mit richtig schwerem Geschütz, nämlich einem Interview mit dem US-»amerikanischen Kennedy-Experten Lamar Waldron, 51, hat im November 2005 nach 17-jähriger Recherche zusammen mit Tom Hartmann in den USA das Buch „Ultimate Sacrifice: John and Robert Kennedy, the plan for a coup in Cuba, and the murder of JFK“ veröffentlicht (…) F: Sind diese [Huismanns] spektakulären Neuigkeiten schon bis nach USA durchgedrungen? A: Allerdings. In Fachkreisen wird bereits viel über den deutschen Film diskutiert. F: Was halten die amerikanischen Kennedy-Forscher von den Recherche-Ergebnissen, dass Fidel Castro hinter dem Anschlag steckt? A: Wir sind eher skeptisch, was Huismanns These angeht (…) Die Behauptung, dass Fidel Castro hinter der Ermordung von Kennedy steckt, ist 40 Jahre alt und wurde inzwischen mehrmals glaubhaft von Untersuchungsausschüssen des US-Kongresses und in Geheimdokumenten widerlegt, die in den neunziger Jahren veröffentlicht wurden. Selbst die CIA, die Castro noch heute als einen der Erzfeinde der USA einstuft, hat schon vor Jahren erklärt, dass die Kubaner nicht an dem Mordkomplott beteiligt waren (…) Derzeit werden viele der alten Theorien, die bereits vor Jahrzehnten als falsch entlarvt wurden, mit neuen Zeugenaussagen wiederbelebt. Die meisten dieser Zeugen sind Leute, die (…) aber heute nichts mehr mit dem kubanischen Präsidenten zu tun haben wollen. Sie haben oft noch alte Rechnungen zu begleichen, und das macht ihre Aussagen nicht gerade glaubhafter. Ich bin mir sicher, Castro hatte nichts mit der Ermordung von John F. Kennedy zu tun. (…) F: Auch 42 Jahre danach scheint es noch immer mehrere rivalisierende Theorien zur Ermordung von JFK zu geben… A: Wenigstens eine Gewissheit kann ich Ihnen ganz bestimmt geben: Wenn George W. Bush tatsächlich glauben würde, das Castro den Mord an Kennedy zu verantworten hätte, dann wäre er sicherlich schon längst in Kuba einmarschiert.« (26)

Auch der »Tagesspiegel« geht auf Distanz und erinnert – in inhaltlicher Ergänzung zu der »Spiegel«-Rezension von Roman Heflik – an die verbürgte Begebenheit, wie Fidel Castro von dem Kennedy-Attentat erfuhr, nämlich per Telephon in Anwesenheit des französischen Journalisten Jean Daniel: »Der Kubaner zeigt sich bestürzt. Wenig später wird im Radio der Tod des US-Präsidenten gemeldet, alle im Raum gedenken schweigend des ermordeten Erzfeindes. „Jetzt“, sagt Castro schließlich, „werden sie den Attentäter schnell finden müssen, aber sehr schnell, sonst werden sie uns die Schuld an dieser Sache in die Schuhe zu schieben versuchen“.« Zu Huismann/Russo merkt der Autor an »Ihr Film wird die Debatte zweifellos neu beleben. Doch dass Castro und der kubanische Geheimdienst G-2 wirklich die Täter sind, können auch sie nicht beweisen (…) der Film basiert auf der Einzeltäter-These: Alle anderen Indizien lässt er außen vor (…) Aber wieso sollte sich Castros Geheimdienst, der als einer der besten der Welt galt, ausgerechnet eines von sowjetischen, kubanischen und amerikanischen Agenten als psychisch instabil eingeschätzten Mannes mit wirren politischen Vorstellungen bedienen? (…) Wieso Castro für die Ermordung des US-Präsidenten einen solch unsicheren Kantonisten ausgesucht haben soll, dafür bleibt der Film die Erklärung schuldig (…) Der Film (…) ist also eine Bereicherung für alle Verschwörungstheoretiker.« (27)

Sogar die betont wohlwollende Rezension in des Filmemachers Heimatzeitung, dem Bremer »Weser Kurier«, kommt nicht umhin, ihm schlechte Noten auszustellen für einen Film, der als »Lösungsversuch« klassifiziert wird und kritisiert: »Wie glaubwürdig er [der angebliche „Kronzeuge“ Marino] ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Andere Zeugen bleiben in der Anonymität; Dokumente werden zitiert, sind aber nicht einzusehen. So wirft der Film am Ende eher neue Fragen auf, als eine abschließende Lösung zu präsentieren und liefert einige neue Puzzlestücke, aber kein Gesamtbild (…) Für eine erschöpfende Aufklärung des Jahrhundertmordes bedürften Huismanns Belege aber noch einiger Erhärtung«. (28)

Abschließend sei noch die nicht unwichtige »Zeit« erwähnt, die bereits im ersten Absatz Stellung bezieht: »Nach 42 Jahren soll es heute um 21.45 Uhr soweit sein. Der Kennedy-Mord wird aufgeklärt. Das jedenfalls verspricht die ARD (…) der Autor Wilfried Huismann behauptet, mit seinen Recherchen zu belegen, dass Lee Harvey Oswald den Auftrag zum Mord des amerikanischen Präsidenten vom kubanischen Geheimdienst erhalten habe. Um es vorweg zu nehmen: Diesen Beweis erbringt der Film nicht. Zudem geht die ganze Geschichte von einer Prämisse aus, die in Wahrheit selbst eine Hypothese ist: dass nämlich Lee Harvey Oswald der Kennedy-Mörder war. In Wahrheit ist schon dies bis heute umstritten. Immerhin konnten die besten Scharfschützen des FBI nicht nachspielen, was dem mittelmäßigen Schützen Oswald am 22. November 1963 in Dallas gelungen sein soll: John F. Kennedy mit drei Schüssen aus einem Karabinergewehr von einem Lagerhaus aus in einer fahrenden Limousine zu erschießen. Doch an diese Zweifel erinnert der Filmemacher den Zuschauer nicht einmal. Huisman bezeichnet Oswald von Anfang an „den Kennedy-Mörder“. Und auch im übrigen bleibt seine Beweisführung eher suggestiv denn stringent.« Die Beurteilung des zentralen Interviews mit Fabián Escalante: »Erkenntnisgewinn des Interviews: nahe Null.« Über die 650 US-$, die Oswald in Mexico von der cubanischen Botschaft zwecks Finanzierung des Attentats erhalten haben soll: »Das Geld habe zur Finanzierung der „Operation Kennedy“ gedient, „zur Vorbereitung des Attentats“ durch den „G2-Agenten Oswald“. Belege für diesen Kausalzusammenhang: Fehlanzeige.« Schließlich: »Zum Abschluss lässt Huismann den Kronzeugen Marino noch einmal reichlich syntaktische Soße über den Indizienbrei gießen (…) Was bleibt? Ein neues Puzzlestück in Kennedy-Mord. Und eine Gewissheit. Die nämlich, dass Oswald mit all seinen Verbindungen zu den Kubanern ein geradezu idealer Sündenbock gewesen wäre. Für möglicherweise ganz andere Verschwörer.« (29)

Schlußfolgerungen

Die großspurigen Ankündigungen der Produzenten (30) sowie die vom Autor gebetsmühlenartig wiederholte Behauptung der tatsächlichen Aufklärung des Kennedymordes wird also selbst von den wohlwollendsten Rezensenten ausdrücklich nicht bestätigt. Und es waren ja keinesfalls in erster Linie die cubafreundlichen Medien und Fachleute, die Huismanns Thesen widerlegt haben. In der Rezeption seines Propagandafilms durch die meisten Zeitungen erweist sich dieser also eher als Rohrkrepierer.

Allerdings wurde von allen Medien der politische Hintergrund, ohne den die Intention einer solchen Kampagne kaum eingeordnet werden kann, komplett ausgeblendet.

So sind es ja eben nicht die USA, die seit 45 Jahren unter einer umfassenden Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade (31) (begleitet von Spionage, Subversion, Sabotage, biologischer Kriegsführung, Organisierung und Unterstützung bewaffneter Banden sowie über 600 Plänen und Versuchen, den Präsidenten zu ermorden) mit einem ökonomischen Schaden von über 75 Milliarden US-$ seitens der Republik Cuba leiden (32), sondern es ist genau umgekehrt. Nicht die USA haben seit 1959 über 300 cubanische Anschläge mit 3.478 Toten und 2.099 Invaliden zu beklagen (33), sondern umgekehrt!

Aktuelle Zusammenhänge

* Zeitgleich mit dem Erscheinen des Films intensivierten die USA zum Jahreswechsel 2005/2006 ihre Provokationen gegen Cuba durch zunehmende Verletzungen des bilateralen Migrationsabkommens, dem Versuch, einen Abbruch der minimalen diplomatischen Bezie-hungen zu erzwingen u.a. Maßnahmen (34).

* Knapp vier Wochen nach Erscheinen des Films verabschiedete das EU-Parlament eine höchst aggressive cubafeindliche Entschließung (35), in welcher EU-Rat und –Kommission u.a. (»dringend«!) aufgefordert werden, »weiterhin alle in dieser Hinsicht [Freilassung angeblicher politischer Gefangener auf Cuba; hwh] erforderlichen Schritte zu unternehmen (…) entsprechend zu handeln (…) weiterhin alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen [!] (…).«, die schändlicherweise auch von einigen sog. »linken« EU-Abgeordneten unterstützt wurde (36).

* Schließlich muss in diesem Zusammenhang auch erinnert werden an die Anfang 2003 von Bush persönlich installierte »Kommission zur Unterstützung eines freien Cuba«, dessen 500seitigen Bericht (37) er am 06.05.04 der internationalen Öffentlichkeit mit den Worten präsentierte, dass ein zentrales Ziel der US-Politik darin bestünde, durch die in dem Papier festgelegten Maßnahmen »schneller den Tag herbeizuführen, an dem Cuba ein freies Land ist« (38). Dieser, für 2004-2005 mit 59 Millionen US-$ ausgestattete Aktionskatalog zum Sturz der cubanischen Regierung und Zerschlagung des sozialistischen Gesellschaftsmodells Cubas wird weiterhin aktiv umgesetzt. Folgende Maßnahmen sind (neben anderen, geheimen Artikeln) u.a. ausgewiesen:

„11. Verstärkung der Anstrengungen zur Einbeziehung von Regierungen dritter Länder in die Kampagne gegen die cubanische Revolution – wie es gerade das EU-Parlament beispielhaft vorgeführt hat (s.o.).

1.a) die Schaffung eines internationalen Fonds für die Entwicklung der »Zivilgesellschaft« in Cuba. Mit diesem Fonds soll »freiwilliges« Personal aus Drittländern gewonnen werden.

1.e) Aufrechterhaltung und Intensivierung öffentlicher anticubanischer Kampagnen im Ausland, in denen angebliche Menschenrechtsverletzungen in Cuba, »Spionage gegen andere Länder«, »subversive Handlungen gegen demokratisch gewählte lateinamerikanische Regierungen« und andere Aktivitäten angeprangert werden sollen, die eine Bedrohung für die Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika darstellten.“  (39).

In genau dieses Schema passt der Huismann-Film – Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Die Reaktionen aus Cuba jedenfalls waren eindeutig. Präsident Castro wurde mit den Worten zitiert, es handele sich bei dem Film um eine »Auftragsarbeit der CIA: Man muss sehen, was das für ein schräger Vogel ist, wo er herkommt und wer ihn bezahlt« (40).

Und »Granma«-Chefredakteur Gabriel Molina konstatiert in seinem Beitrag »Kennedy, conspiración en Hamburgo«, der eigentliche Skandal sei nicht eine angebliche cubanische Beteiligung an der Ermordung des US-Präsidenten, sondern das Verschleudern der Rund-funkgebühren durch die ARD für eine alberne Propagandakampagne gegen Cuba (41).

Die seltsame Ruhe nach dem Sturm

Der Streifen wurde am 06.01.06 ausgestrahlt. Der Mediensturm dauerte exakt eine Woche und die Berichterstattung war mit dem 07.012.06 wie abgeschnitten. So what? Es war sehr schnell klar, dass Mehrzahl der hiesigen großen Medien, die für die weitere Aufblähung des »Skandals« offenbar fest eingeplant waren, nicht mitspielten (s.o.). In einem weiteren öffentlichen Diskurs wäre die Seifenblase zunächst vollends geplatzt und der »Kaiser« Huismann als nackt entlarvt worden. Wohl um dies zu verhindern, wurde die Kampagne zunächst abgebrochen.

Allerdings war bereits vorher angekündigt worden, dass »nach entsprechender Bearbeitung« (42) der Film in die Kinos kommen solle. Es bleibt abzuwarten, ob und mit welchen »Überarbeitungen« die Kampagne in der BRD nach einer gewissen zeitlichen Schamfrist fortgeführt und damit endlich richtig Kasse gemacht werden wird.

Ein weiteres Ziel der Aktion war laut WDR-Chefredakteur Jörg Schönenbohm, dass »der Film heftige Wellen in den USA auslösen wird« (43).Nun wurde schon dargestellt, dass auch die seriöse Kennedyforschung in den USA sich als nicht über dieses Stöckchen zu springen bereit zeigte (44).

Allerdings handelt es sich dennoch um ein »Himmelsgeschenk« und eine Steilvorlage für die militaristische US-Administration, worauf sich diese zu geeigneter Zeit berufen kann, wenn es gelten könnte, der Weltpresse »Argumente« für einen militärischen Überfall auf Cuba zu präsentieren. Schließlich waren die (u.a. von General Colin Powell, dem Namensgeber des Anti-Cuba-Drehbuchs!) gebrachten »Gründe« für den Überfall auf den Irak kaum stichhaltiger…

Bis dahin werden – das politische Gedächtnis der Menschen ist bekanntlich kurz – alle Entlarvungen des Films bereits wieder vergessen sein und die US-Regierung könnte genüsslich darauf hinweisen, dass der Autor nicht nur aus dem sonst doch angeblich so renitenten Germany kommt, sondern dazu noch mit einer »linken Vergangenheit« gesegnet , also völlig unverdächtig sei (siehe »FASZ« und »FR«).

Es gilt also weiterhin, höchst wachsam zu sein und das revolutionäre Cuba gegen alle nationalen und internationalen Haß- und Hetzkampagnen zu verteidigen. Wer sich außerdem noch mit den tatsächlichen Hintergründen des Kennedy-Attentats beschäftigen will, dem/der sei empfohlen, sich nochmals den akribisch recherchierten Oliver Stone-Film »JFK« auf Video anzusehen oder zu einem guten Buch zu greifen, z.B.: »Im Fadenkreuz: Kuba« von Horst Schäfer (45).

                                                                                                          Heinz-W. Hammer, Essen, 28.02.06

Anmerkung des Autors: Dieser Beitrag erschien zuerst in der geheimdienstkritischen Quartalszeitschrift »Geheim«; www.geheim-magazin.de; Probehefte unter Tel.: 0221 – 28 39 996 und abo-probeexemplar@geheim-magazin.de

Fußnoten:

1. Ein Film von Wilfried Huismann und Gus Russo; Redaktion: Herbert Blondiau und Jan Furukawa

2. »Die Mordliste der US-Geheimdienste: Die Ermordung ausländischer Staatschefs gehörte von Beginn an zu den Praktiken der geheimdienstlichen US-Außenpolitik. Die folgende Liste von Anschlägen, die versucht oder erfolgreich durchgeführt worden sind, wurde von einem Mitarbeiter von Untersuchungsausschüssen des US-Kongresses zusammengestellt:

* 1949: Kim Koo, Oppositionsführer in Korea

* 1950-1952: CIA-Neonazi-Liste auszuschaltender SPD-Politiker in Westdeutschland

* 1955: José Antonio Remón, Präsident von Panama

* 1950 ff: Sukarno, Präsident von Indonesien

* 1950 ff: Zhou Enlai, Premierminister von China, mehrere Attentate

* 1951: Kim Il Sung, Präsident von Nordkorea

* 1950 ff: Claro M. Recto, Oppositionsführer auf den Philippinen

* 1955: Jawahrlal Nehru, Premierminister von Indien

* 1957: Gamal Abdul Nasser, Präsident von Ägypten

* 1959/63: Norodom Sihanouk, Führer von Kambodscha

* 1960: Abdul Karim Kassem, Führer des Irak

* 1950/70: José Figueras, Präsident von Costa Ricas, zwei Mordversuche

* 1961: Francois Duvalier, Führer von Haiti

* 1961: Patrice Lumumba, Premierminister von Kongo (Zaire)

* 1961: General Rafael Trujillo, Führer der Dominikanischen Republik

* 1963 ff.: Fidel Castro, Präsident von Kuba, 24 Mordversuche nach kubanischen Angaben, mindestens acht nach Berichten des US-Kongresses

* 1963: Ngo Dinh Diem, Präsident von Südvietnam

* 1960 ff.: Raùl Castro, Verteidigungsminister in Kuba

* 1965: Francisco Caamano, Dominikanische Republik, Oppositions-führer

* 1965: Pierre Ngendandumwe, Premierminister von Burundi

* 1965/6: Charles de Gaulle, Präsident Frankreich

* 1967: Che Guevara, Führer in Kuba

* 1979/73: Salvador Allende, Präsident in Chile

* 1970: General René Schneider, Oberbefehlshaber der chilenischen Armee

* 1970 ff/81: General Omar Torijos, Führer von Panama

* 1972: General Manuel Noriega, Geheimdienstchef von Panama

* 1975: Mobuto Sese Seko, Präsident von Zaire

* 1976: Michael Manley, Premierminister von Jamaica

* 1980/86: Muammar al Gaddafi, Führer von Libyen, zahlreiche Attentatsversuche

* 1982: Ayatollah Khomeini, Führer des Iran

* 1983: General Ahmed Dlimi, Kommandeur der marokkanischen Armee

* 1983: Miguel d’Escoto, Außenminister von Nicaragua

* 1984: Neun Kommandanten des Sandinistischen Nationalen Direktoriums Nicaragua

* 1985: Scheich Mohammed Hussein Fadlallah, libanesischer Schiitenführer, Anschlag mit 80 Toten

* 1991:Saddam Hussein, Führer des Irak«

(aus: »konkret«, 11/2001)

3. »Ich habe John F. Kennedy immer sehr bewundert«; »Die Welt«: »Das hier ist kein Fake«, Interview mit W. Huismann, 04.01.06; http://www.welt.de/ data/2006/01/04/826499.html

4. »Ich war früher selbst in Kuba, habe in Entwicklungsbrigaden Häuser gebaut und hatte große Sympathien für das kubanische Gesellschaftssystem (…) aber ich habe im Laufe der Zeit auf Kuba auch mit vielen Menschen gesprochen und so die dunkle Seite des Systems kennen gelernt«; »Die Welt«, 04.01.06; a.a.O.

5. »An einer Destabilisierung Kubas besteht aus US-Sicht kein Interesse mehr, schon aus Angst vor den Flüchtlingsströmen. Die US-Regierung wartet ab, bis sich das Thema Fidel Castro von allein erledigt hat. «; »Die Welt«, 04.01.06; a.a.O.

6. Laut dem Filmverleih Pegasos ein »dokumentarischer Liebesthriller«.

7. Anneke Schaefer in der Einleitung zu einem Interview mit H. in der Zeitschrift »Matice – Zeitschrift zu Lateinamerika, Spanien und Portugal«, 2003; http://www.matices .de/38/seinerzeitvoraus/

8. »Matice«, a.a.O.

9. »Matice«, a.a.O.

10. »Für seinen neuen Film (…) beantragte er ein Interview mit dem ehemaligen Geheimdienst-chef Fabián Escalante zu dessen 2003 erschienenen Buch „La Guerra Secreta“ (Der geheime Krieg). Das Buch dokumentiert die aggressive US-Politik gegen den sozialistischen Inselstaat. Auch in seinem Film,. So gab Huismann damals an, ginge es um die Mordkomplotte gegen den einstigen kubanischen Botschafter bei den UN, Carlos Lechuga, und Staatschef Fidel Castro. Dies Story hat sich in einem halben Jahr rasant verändert. Voilà, Fidel Castro ist auf einmal nicht mehr Opfer, sondern Täter, verantwortlich für den Mord an John F. Kennedy«; Harald Neuber in »junge Welt«, 06.01.06.

11. »WDR print«, Januar 2006

12. »Duell Castro-Kennedy«, in »die tageszeitung«, 04.01.06; http://www.taz.de/pt/2006/ 01/04/a0237.1/textdruck

13. Im österreichischen Internetforum »KURIER.AT FORUM«, in dem Anfang Januar 2006 unter dem Titel »Ließ Castro Kennedy ermorden?« zu dem Film debattiert wurde, merkte ein Diskutant treffend an: »Ließ Mickey Maus Bambis Mutter ermorden? – Freilich! Damit Walt Disney wahnsinnig verdienen könnte damit.« http://forum.kurier.at/showthreated.php/Cat/0/ Number/2411786/page/0/vc/1

14. »Quotenjäger des Tages – ARD«, in »junge Welt«, 09.01.06

15. W. Huismann in diversen Interviews (hier: »Kurier«, 03.01.; »taz«, 04.01. und »Welt«, 04.01.06)

16. »Stern«, 22.04.1983

17. Mit »smoking gun« ist umgangssprachlich das nach dem soeben abgefeuerten Schuss noch rauchende Gewehr (auch: »Rauchender Colt«) gemeint, anhand dessen der Täter unwiderruflich überführt ist. Sehr oft benutzt wurde dieser Begriff im Vorfeld des US-Überfalls auf den Irak, als die UN-Emissäre Beweise für das angebliche Vorhandensein vom Massen-vernichtungswaffen, also einer »smoking gun«, suchten – aber niemals fanden.

18. »Spur nach Havanna«, Andreas Förster in »Berliner Zeitung«, 05.01.06; http://www.,berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0105/politik/0

19. »BZ«, a.a.O.

20. »Hartnäckige Zweifel«, USA-Korrespondent Siegfried Buschlüter in Deutschlandradio, 05.01.06; http://www.dradio.de/aktuell/453559/

21. »Die Kuba-Connection«, Nils Minkmar in »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FASZ)«, 01.01.06

22. »FASZ«, a.a.O.

23. »Spur nach Mexiko«, Reinhard Lüke in »Frankfurter Rundschau«, 07.01.06; http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/medien/?cnt=781390

24. »Kennedy-Attentat, Oswalds Kuba-Connection«, Roman Heflik in »Spiegel«, 04.01.06; http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,393483,00.html

25. »ARD-Doku über Kennedy-Mord – Steile These, schwache Belege«, Klaus Wiegrefe in »Spiegel«, 06.01.06; http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,393636,00.html

26. »Kennedy-Film: US-Experte hält Kuba-These für falsch«; Kirsten Grieshaber: Interview mit Lamar Waldron, in: »Spiegel Online«, 06.01.06; http://www.spiegel.de/politik/ ausland/0,1518,393762,00.html

27. »Wer hat Angst vor Kennedy? Chronik einer Legende: Das Attentat von 1963 bleibt mysteriös. Nun weiß eine TV-Doku: Castro war’s«; Volker Skierka in »Tagesspiegel«, 05.01.06 / V. Skierka ist Autor von »Fidel Castro – Eine Biographie« und Co-Autor des ARD-Films »Fidel Castro – Ewiger Revolutionär« (2004)

28. »Weiße Flecken auf der historischen Karte – Mit dem Dokumentarfilm „Rendezvous mit dem Tod“ will Wilfried Huismann den Kennedy-Mord aufklären«; Gabriela M. Koller in »Weser-Kurier«, 06.01.06

29. »Verschwörungstheorien – Ließ Castro Kennedy ermorden?«; Jochen Bittner in »Die Zeit«, 06.01.,06; http://www.zeit.de/online/2006/02/kennedy

30. »Der Film (…) präsentiert neue Fakten zur Ermordung von John F. Kennedy. Fazit der Recherchen: Der kubanische Geheimdienst rekrutierte damals den Mörder« (MDR-Ankündigung, 03.01.06; http://www.mdr.de/artour/2360953. html); »Die bisherige Kennedy-forschung wird durch die neuen Recherchen revolutioniert und die zahlreichen Verschwörungstheorien ad absurdum geführt. Zum ersten Mal, seit die Warren-Kommission im Jahre 1964 ihren Abschlußbericht vorlegte, gibt es eine neue Faktenlage (WDR-Ankündigung«; http://wdr.de/tv/dokumentation/rendezvous_mit_dem_tod.phtml)

31. Diese Blockade wurde vom damaligen US-Präsidenten am 3. Februar 1962 offiziell verkündet und seitdem zahlreiche Male verschärft.

32. http://www.cuba-si.de/cuba-si-intern/veroeffentlichungen/info-conflict-us-cub.html

33. http://www.cuba-si.de… a.a.O.

34. Eine 10-Punkte-Liste führte Präsident Castro bei einer Massendemonstration am 24.01.06 vor der US-Interessenvertretung in Havanna auf; siehe: »Worte des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz, gerichtet an das Volk Kubas, das edle Volk der Vereinigten Staaten und die Weltöffentlichkeit, zur Eröffnung des Marsches des kämpfenden Volkes vor der Interessen-vertretung (SINA), 24. Januar 2006«; http://www.botschaft-kuba.de/pdf/Discurso% 20en%20Marcha%20Combatiente%2924%20de%20enero%202006.pdf und »junge Welt«, 26.01.06

35. Kenn-Nr.: RC\600027DE.doc; siehe auch »junge Welt«, 09.02.06

36. Für die Entschließung stimmten die GUE/NGL-Abgeordneten Brie, Liotard, Markov, Seppänen, Sjöstedt und Zimmer; Enthaltungen kamen aus dieser Fraktion von den Abgeordneten Kaufmann, Papadimoulus, Portas, Uca, Verges und Wurtz

37. Nach dem Kommissionsleiter auch »Powell-Report« benannt; siehe auch die ausführliche Besprechung »USA vs. Cuba – Der offene und geheime Krieg gegen Cuba, Eine Bestands-aufnahme zum Jahreswechsel 2004/2005« in »Geheim«, Nr. 4/2004, 28.12.2005; www.geheim-magazin.de

38. http://www.cuba-si.de… a.a.O.

39. http://www.netzwerk-cuba.de/archiv/netzwerk/terrorkatalog/netzwerk-text.html

40. AFP, jW, ND, 24.01.2006

41. http://www.granma.cu/espanol/2006/enero/vier6/3kennedy-e.html, zitiert nach: http://www redglbe.de/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=130&ltemid=72

42. http://www.mdr.de/artour/2360953.html und »NRZ«, 06.01.06

43. »Neues Deutschland«, 07./08.01.06

44. siehe Lamar Waldron, im »Spiegel Online« – Interview

45. Neben anderen empfehlenswerten Aspekten behandelt das Buch auch die Kennedy-Ermordung: »Kapitel II.7 – Die verhinderte Verständigung« und »Kapitel II.10 – Wer erschoss JFK?«. Der Autor hat 11 Jahre als Journalist in den USA gearbeitet, war im Weißen Haus akkreditiert und hat vorwiegend Originaldokumente der CIA sowie offizieller Regierungsstellen über den Krieg gegen Cuba untersucht und dokumentiert.