Kategorie-Archiv: Franz Siklosi

Neues von der DKP

Franz Siklosi:
Neues von der DKP

Am 15.9.07 fand die Jahreshauptversammlung der DKP Darmstadt- Dieburg- Bergstrasse statt. Seit meinem Wechsel von der PDS zur DKP geschah es zum ersten Mal, dass mich eine Versammlung ,, meiner“ Partei weder politisch noch emotional berührt hat. Ich wusste, das diese Versammlung genauso ablaufen würde wie alle anderen Versammlungen in der Vergangenheit: mit vorgefertigten Listen zum Durchwinken, einem Rechenschaftsbericht ohne marxistisches Vokabular aber mit Klagen darüber, dass die Vasallentreue der DKP gegenüber der Linkspartei von dieser nicht honoriert werde. Also ein Lehrstück des üblichen revisionistischen Theaters.

Ich möchte den Leserinnen und Lesern von „offen-siv“ einige Highlights nicht vorenthalten. Im Rechenschaftsbericht wurde mann/frau von den gebetsmühlenartigen Mantras namens „Globalisierung“ und „Transnationale Konzerne“ in Dauerschlaf versetzt. Imperialismus und Kapitalismus sind innerhalb der DKP zu Fremdwörter mutiert.

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Die Kategorie der abstrakten Arbeit darf nicht preisgegeben werden??

Franz Siklosi:
Die Kategorie der abstrakten Arbeit darf nicht preisgegeben werden??
— Gedanken über den Artikel von Steigerwald im RotFuchs August 2007

Seit geraumer Zeit wird im Rotfuchs eine Debatte über die ökonomischen Probleme in den realsozialistischen Ländern geführt. Es geht um die Frage, inwiefern diese zum Zusammenbruch geführt haben. Nach dem Erscheinen mehrerer Artikel lässt sich eine allgemeine Tendenz ableiten, die darin besteht, dass ein Zuviel an Sozialismus das Aus für den Realsozialismus bedeutete. Insbesondere festgemacht wird dies an den Maßnahmen während der Industrialisierung der Sowjetunion, genau an der Ablösung der NEP durch die Kollektivierung. Nun hat in der Augustausgabe des Rotfuchses der Kollege Steigerwald einen Artikel veröffentlicht, der sich für den Erhalt der abstrakten Arbeit im Kommunismus ausspricht.

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Die wütenden Verteidiger der schlimmsten Reaktionäre der Welt und ihre Widersacher

Franz Siklosi:
Die wütenden Verteidiger der schlimmsten Reaktionäre der Welt und ihre Widersacher

Erwiderung zum Artikel von Kurt Gossweiler in Offensiv 11/06 und der allgemeinen Einschätzung des islamischen Widerstands

Der Artikel des Genossen Gossweiler zeigt wieder einmal, mit welcher polarisierenden emotionalen Verbissenheit über das Thema Israel gestritten wird. Entweder für Israel – oder für den Islam, vermischt mit Teilwahrheiten zur ideologischen Rechtfertigung je nach Befürworter, so stellt sich die Lage innerhalb der Linken und ,,Linken“ dar. Die Antideutschen sind nicht mehr als eine ideologische Variante des Imperialismus und die Linken huldigen einen verkappten Antisemitismus, so die Anklagen. Also gehen wir der Sache, wie es für Kommunisten üblich sein sollte, auf materialistischer Grundlage auf den Grund.

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Ein Diskurs über das Wertgesetz

Franz Siklosi

Ein Diskurs über das Wertgesetz

Die Streitfrage:

Seit geraumer Zeit wird in der Zeitschrift Offensiv über die Berechtigung des Wertgesetzes im Sozialismus gestritten. Es stehen sich Befürworter und Gegner gegenüber. Die Argumentation: Pro oder Kontra Wertgesetz im Sozialismus ist mit einer weiteren Frage verknüpft: Existiert im Sozialismus Warenproduktion? Die Frage des Wertgesetzes ist damit unmittelbar mit der Frage der Warenproduktion im Sozialismus verknüpft.

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Einige Bemerkungen zum Thema „Neoliberaler Imperialismus”

Franz Siklosi:
Einige Bemerkungen zum Thema „Neoliberaler Imperialismus”

Zur Programmdebatte der DKP

Allgemeines

Der Kapitalismus kann sich nicht selbst abschaffen. Die Beschaffenheit seines Wesens zwingt ihn zu einer immer weitergehenden Reproduktion seiner selbst auf einer höheren Stufe. Sein Ziel ist die Steigerung der Mehrwertproduktion auf Kosten der Mehrheit der Menschheit und ihrer Lebensgrundlagen. Deshalb ist das im „Kapital” von Karl Marx beschriebene Wesen des Kapitalismus auch in der heutigen Zeit gültig. Konstantes und variables Kapital, die Möglichkeiten, die Mehrwertsproduktion zu erhöhen und alles andere sind ökonomische Realitäten. Genau so bekannt ist auch die Tatsache, dass die bürgerliche Ideologen zu gewissen Zeiten alte Begriffe entschlacken und durch neumodischen Schnickschnack ersetzen will, wobei der Inhalt gleich bleibt. Zu diesen ,,neuen Wörtern” gehören die Begriffe: „Globalisierung”, „Neoliberalismus” und ,,Transnationale Konzerne”. Mit diesen Begriffen wird bürgerlicherseits eine neue Epoche des Kapitalismus propagiert und gleichzeitig unsichtbar gemacht.

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Kritik zur Kritik meines Leserbriefes in der Ausgabe Nov.-Dez. 2001

Gernot Bandur:
Kritik zur Kritik meines Leserbriefes in der Ausgabe Nov.-Dez. 2001

Zunächst einmal möchte ich Franz Siklosi für seine Zuschrift danken. Aber als gelernter DDR-Bürger muss ich ihm gleich anfangs auch sagen, dass ich nicht jeden Beschluss der DKP kenne (zumal ich auch bis heute nicht Mitglied der Partei bin und mich „nur” als ihr Sympathisant verstehe). Aber die wichtigsten publizistischen Dokumente aus Vergangenheit und Gegenwart (zumal als Historiker der Arbeiterbewegung) kenne ich schon. Habe natürlich auch die wichtigsten Schriften der Klassiker des Marxismus-Leninismus gelesen (an der deutschen Herausgabe der Schriften Lenins wirkte ich als Korrektor unmittelbar fast zehn Jahre mit). Nun aber zum eigentlichen Inhalt des Briefes.

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Antimonopolistische Demokratie und Sozialfaschismus

Franz Siklosi: Antimonopolistische Demokratie und Sozialfaschismus

Antwort zum Leserbrief von Gernot Bandur in der Offensiv Nov.-Dez. / 01

1. Antimonopolistische Demokratie

In Bezug auf die Diskussionen innerhalb der DKP rund um ein neues Parteiprogramm und die Sozialismusvorstellungen spielt der Begriff „Antimonopolistische Demokratie” eine mitentscheidende Rolle. Im Kontext des Historischen Materialismus und des Wissenschaftlichen Sozialismus kann man das Feld auch von hinten aufrollen. Die Frage über das Wesen des Sozialismus bedingt sein Aussehen, damit die darin vorherrschenden Eigentumsformen und letztendlich die beherrschenden oder beherrschten Klassen. Die Beantwortung dieser Fragen in Form eines Parteiprogramms schreibt uns auch die Bündnispartner vor: mit welcher Klasse auf welchem Weg zum Sozialismus.

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