Kategorie-Archiv: DDR

Zum historischen Platz des Volksentscheids in Sachsen am 30. Juni 1946 über die Enteignung der Kriegs- und Naziverbrecher in der Erinnerungsschlacht unserer Tage

Horst Schneider

Zum historischen Platz des Volksentscheids in Sachsen am 30. Juni 1946 über die Enteignung der Kriegs- und Naziverbrecher in der Erinnerungsschlacht unserer Tage

Das Jahr 1946 war für viele Deutsche ein Jahr voller Chancen und Hoffnungen. Im Nürnberger Urteil wurden die Kriegsverbrecher verurteilt und die Staaten auf einen Weg des Friedens verpflichtet, zu allererst in Deutschland. In ganz Deutschland wuchs die Bewegung, die in der Arbeitereinheit mündete. Die Idee der sozialistischen Perspektive gewann an Kraft, und selbst Kurt Schumacher hielt den Sozialismus für geschichtlich notwendig.

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Welträtsel oder Klassenkampf ?

Heinz Hoffmann:

Welträtsel oder Klassenkampf ?

(Vorbemerkung der Redaktion: Heinz Hoffmann hatte an den Vorsitzenden des RotFuchs-Fördervereins, Rolf Berthold, nach der Veranstaltung zum 60. Jahrestag der Gründung der SED, die der RotFuchs gemeinsam mit Freunden und Bündnispartnern organisiert hatte, u.a. geschrieben: „Im Besitz der Rede des stellv. Vorsitzenden des RotFuchs-Fördervereins e.V. Prof. Dr. Dieckmann, welche dieser aus Anlass des 60. Jahrestages der Gründung der SED hielt, kann ich nicht umhin, dazu einige kritische Bemerkungen zu machen. Diese habe ich als Anlage beigefügt. (…) Ich halte es für legitim, der großen Leserzahl des RotFuchs nicht nur die Auffassungen von Prof. Dieckmann (oder des RotFuchs-Vorstandes?) zur Kenntnis zu geben, sondern auch meine Darlegungen auf einem Einlegeblatt der nächsten Ausgabe des „RotFuchs“ beizufügen.“ Und einige Zeit später, nämlich am 23.7.06, kündigte er gegenüber Rolf Berthold an: „Da ich bis zum heutigen Tage keine Antwort erhalten habe, gestatte ich mir, dieses Anschreiben und meine Darlegungen den RotFuchs-Lesern zur Kenntnis zu geben, – soweit mir das organisatorisch möglich ist.“  Er hat uns den Text zugeschickt, und da wir der Auffassung sind, dass die Kenntnisnahme des Textes durchaus lohnen ist, bringen wir ihn hier.  D. Red.)

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Auszug aus dem Protokoll der Sitzung vom 9. Juni 1949; behandelt: Hirtenbrief von Dibelius

Kleines Sekretariat des Politbüros der SED:

Auszug aus dem Protokoll der Sitzung vom 9. Juni 1949;
behandelt: Hirtenbrief von Dibelius

Beschlossen:

  1. Dem Politbüro wird vorgeschlagen, dass unverzüglich Briefe und Artikel von evangelisch gesinnten Teilen der Bevölkerung veröffentlicht werden, die sich gegen den Hirtenbrief des Bischofs Dibelius wenden.
  2. Angehörige der unteren Geistlichkeit sollen veranlasst werden, ihre Meinung zu äußern im Sinne des Kampfes um die Einheit Deutschlands und den Friedensvertrag und gegen das Auftreten der Kirchenführung im Sinne der antinationalen und spalterischen Kräfte in Westdeutschland, den Vereinigten Staaten und England.
  3. Das Dokument über das Verhalten des Bischofs Dibelius während der Hitlerzeit ist mit entsprechendem Kommentar in der Presse zu veröffentlichen; außerdem ein Artikel, der alle Argumente des Hirtenbriefes von Dibelius widerlegt. In diesem Artikel ist zu betonen, dass die Kirchen in der Ostzone die Möglichkeit der freien Ausübung ihrer seelsorgerischen Tätigkeit haben, wie dies in den Verfassungen der Länder gewährleistet ist.
  4. Die fortschrittlichen Lehrer, insbesondere die Mitglieder der Lehrergewerkschaft, sollen gegen die Einmischung des Bischofs in die schulischen Angelegenheiten Stellung nehmen. Wenn der Hirtenbrief irgendwo in Schulen verbreitet wird, sollen Versammlungen der Lehrer, der Eltern und der Schüler stattfinden, in denen gegen diese Verhetzung durch Propagandamaterial des Bischofs Dibelius Stellung genommen wird.

Quelle: Nachlass Wilhelm Pieck,
für die Richtigkeit der Abschrift gez: Pol.Meister Seifert.

Zur Klarstellung der LPG-Typen in der DDR

Werner Wild:
Zur Klarstellung der LPG-Typen in der DDR

Hallo Anna und Frank! Bisher nur Leser von „Offensiv“ macht es sich aber nun zwingend notwendig, auch zum Schreiber in „Offensiv“ zu werden. Anlass ist der Beitrag von Andrea Schön und Gerald Hoffmann: „Zur Erscheinungsweise des Wertgesetzes im Sozialismus“ in der Ausgabe März-April 2005. Es geht mir um die Fußnote 21 auf Seite 84. Die Darstellung der LPG-Typen I – III kann ich so nicht stehen lassen – gelinde ausgedrückt: sie sind falsch und daher sehr missverständlich. Die Verfasser hätten sich kundiger machen sollen – Literatur dazu gibt es aus DDR-Zeiten sicherlich noch genug.

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Gespräch mit Kurt Gossweiler

Gespräch mit Kurt Gossweiler

(Dieses Gespräch wurde am 25. Februar 2005 in Berlin-Grünau von den türkischen Genossinnen und Genossen der Zeitung „Özgürlük Dünyasi“ geführt und aufgezeichnet. Sie brachten die türkische Übersetzung in der Nr. 161 ihrer Zeitung. Wir freuen uns, das Gespräch nachdrucken zu dürfen. In dieser Ausgabe erscheint der erste Teil, die Fortsetzung folgt in der Ausgabe Januar-Februar 2006.) Redaktion Offensiv

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Der Herbst `89 und die Realität heute

Hans Fischer:
Der Herbst `89 und die Realität heute;
oder: Am Ende verstehen Sie es (doch nicht)

Es ist ein Verdienst der Regionalgruppe Berlin des RotFuchs-Fördervereins, eine Veranstaltung mit dem letzten Generalsekretär der SED, dem Staatsratsvorsitzenden und Vorsitzenden des nationalen Verteidigungsrates der DDR, Genossen Egon Krenz, organisiert zu haben. Das Interesse am Thema und an der Person war groß, der Hörsaal 208 in der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in Karlshorst war am 18. 11. 2005 überfüllt.

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Beweisaufnahme und Beweisführung

Prof. Dr. Erich Buchholz:
Beweisaufnahme und Beweisführung

Zu den Unterschieden des Beweisrechts in der DDR und in der BRD

1) Dass zahlreiche gestandene Juristen, die unter einer Rechtsordnung, nämlich der der DDR, ihre juristische Ausbildung genossen und ihre juristische Tätigkeit ausgeübt hatten, vor Gerichten einer anderen Rechtsordnung, der der Bundesrepublik Deutschland, zu stehen hatten, ist – abgesehen von den politischen Motiven, Gründen und Hintergründen solcher Strafverfolgung und abgesehen von den bedrückenden, diskriminierenden subjektiven Erlebnissen solcher Verfolgung – in der Justizgeschichte, und zwar nicht nur der deutschen, einmalig.

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