Einheit – Gebot und Herausforderung der Stunde!

Michael Opperskalski für die Zeitschrift offen-siv:
Einheit – Gebot und Herausforderung der Stunde!

Die Barbarei der sogenannten „Neuen Weltordnung“, die nichts anderes als ordinärer Imperialismus ist, verschärft sich nach innen wie außen. Rasanter Abbau demokratischer wie sozialer Rechte, Errungenschaften jahrzehntelanger Kämpfe der Arbeiterbewegung, angeheizter Nationalismus wie Chauvinismus, Aufrüstung, Kämpfe um die Neuaufteilung von Rohstoffen, Absatzmärkten sowie geostrategischen Einflusszonen unter den imperialistischen Mächten spitzen sich dramatisch zu. Das führt nicht nur zu Stellvertreterkriegen in der so genannten „Dritten Welt“, sondern erhöht auch die Kriegsgefahr unter den imperialistischen Mächten. Das ist Imperialismus pur und bestätigt jeden Tag Lenins Imperialismusanalyse aufs Neue!

Doch gleichzeitig wächst der Widerstand – auch in der BRD! Noch ist der Widerstand besonders in der BRD eher spontan, viel zu wenig koordiniert, vor allem noch auf ökonomische Forderungen konzentriert und insgesamt zu schwach, aber es bewegt sich spürbar etwas und auch die Suche, vor allem junger Menschen, nach grundsätzlichen gesellschaftlichen Alternativen zu Kapitalismus und Imperialismus verstärkt sich spürbar. Deshalb wird das Fehlen einer einheitlichen, marxistisch-leninistischen Kommunistischen Partei in der BRD jeden Tag spürbarer! Tatsache ist: in der BRD gibt es eine Reihe von Parteien und Formationen mit kommunistischem Anspruch. Sie alle haben ihre Tradition sowie ihren geschichtlichen Hintergrund. Tatsache ist aber auch, dass der Revisionismus unterschiedlicher Prägung in dieser zersplitterten kommunistischen Bewegung im imperialistischen Deutschland (noch) dominant und damit die wesentliche Ursache für die Zersplitterung ist.

Diese Zersplitterung zu überwinden und in diesem Prozess die einheitliche, marxistisch-kommunistische Partei zu schaffen, ist unser Ziel. Doch kann diese Einheit nicht auf der Basis von Beliebigkeiten entwickelt werden. Sie setzt die Akzeptanz folgender Grundpositionen voraus:

1. Das Anerkennen der wissenschaftlichen Grundpfeiler des Marxismus-Leninismus (z.B. Lenins Imperialismus-, Partei-, und Revolutionstheorie);

2. Die Akzeptanz der historischen Rolle der sozialistischen Länder, insbesondere der Sowjetunion und der DDR. Dabei gilt für deutsche Kommunisten folgende Grundaussage: die Deutsche Demokratische Republik war und ist die größte Errungenschaft der deutschen Arbeiterbewegung und der Sozialismus, für den wir kämpfen, wird die Farben der DDR tragen;

3. Die Erkenntnis, dass der Revisionismus die Hauptvoraussetzung für den zeitweiligen Sieg der Konterrevolution sowie die Spaltung und Schwächung der kommunistischen und Arbeiterbewegung ist. Daher ist die ständige Auseinandersetzung mit und der Kampf gegen den Revisionismus eine Lebens- und Entwicklungslinie einer wirklichen Kommu-nistischen Partei.

Vor diesem Hintergrund haben KPD und KPD(B) Gespräche aufgenommen, deren Ziel es ist, die Einheit zwischen beiden Parteien zu schaffen. Wir sind uns bewusst, dass diese Einheit sowohl Gebot wie auch Herausforderung der Stunde ist!

KPD und KPD(B) haben die gleichen Wurzeln, die noch in der DDR legal gegründete KPD. Ihre ideologische Basis ist der Marxismus-Leninismus. Heute ist deutlicher denn je geworden: das, was uns eint, ist unendlich viel mehr, stärker als jene Faktoren, die zu Spaltung geführt hatten. Deshalb wollen wir den Weg der Einheit beschreiten!

Wir beginnen nun Verhandlungen, die das Ziel haben, unsere Organisationen zu vereinigen. Dabei werden wir sowohl die notwendigen praktisch-organisatorischen Schritte als auch die politisch-ideologische Basis in Form eines gemeinsamen Parteiprogramms diskutieren und solidarisch harmonisieren. Diese Verhandlungen werden auf gleicher Augenhöhe unter Betonung der absolut dominierenden Gemeinsamkeiten, ohne jeglichen Alleinvertretungs-anspruch oder für eine Seite unakzeptabel erscheinenden Bedingungen und in einer solida-rischen Atmosphäre stattfinden. Wir werden unsere Verhandlungen in einer Weise für alle Marxisten-Leninisten öffentlich führen, damit sie nachvollziehbar sind und werden; wir sind daher überzeugt, dass unsere Verhandlungen sowie unser Endziel ein Signal setzen werden: die Einheit der Marxisten-Leninisten ist möglich und machbar!

Unser längerfristiges Ziel ist damit klar und eindeutig: eine einheitliche Partei, deren Basis der Marxismus-Leninismus ist. Diese Partei wird sich zum Ziel setzen, die Einheit aller Marxisten-Leninisten in EINER einheitlichen, marxistisch-leninistischen Kommunistischen Partei zu for-cieren. Das bedeutet natürlich zugleich, dass wir auch als einheitliche Partei keinerlei Allein-vertretungsanspruch für diese noch zu schaffende Partei anderen Marxisten-Leninisten gegen-über erheben werden, denn uns ist bewusst: die Einheit aller Marxisten-Leninisten ist unser längerfristiges Ziel – sie ist das höchste Gebot und zugleich die größte Herausforderung der Stunde! In diesem Sinne fühlen wir uns Rosa und Karl verpflichtet: SOZIALISMUS ODER BARBAREI! Michael Opperskalski, Köln, für die Zeitschrift „offen-siv“