Türkische Armee und deutsche Waffen raus aus Kurdistan

Karsten Schönsee: Türkische Armee und deutsche Waffen raus aus Kurdistan

Zur Zeit stehen rund 40.000 türkische Soldaten im südosttürkischen Malatya bereit, um im Nordirak einzumarschieren. So will der türkische Staat seinen schmutzigen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung fortführen, um die Öl- und Wasservorräte in Südkurdistan (Nordirak) zu kontrollieren und die Guerilla der kurdischen Freiheitsbewegung zu bekämpfen.

Diese Politik unterstützt der deutsche Imperialismus direkt durch seine Waffenlieferungen an den Nato-Partner Türkei. Aktuell sollen 350 Leopard-2-Panzer aus Bundeswehrbeständen an die Türkei geliefert werden, die Bundeskriegsminister Struck dem Nato-Partner versprochen hat. Dies steht in der langen Tradition der Unterstützung des schmutzigen Krieges der Türkei in Kurdistan. Seit 1967 fertigt der türkische Rüstungskonzern MKEK das deutsche Schnellfeuergewehr G 3 und seit 1983 die Maschinenpistole MP 5 in Lizenz. In den 90er Jahren bekam die Türkei Rüstungstransfers im Wert von 2,5 Milliarden Euro (u.a. 300 NVA-Schützenpanzer BRT 60) und im Jahr 2002 rangierte die Türkei mit 124 Millionen Euro auf Platz sieben der deutschen Rüstungsexporte.

Mit diesen Waffen wurden bis 1998 4.000 kurdische Dörfer zerstört und 40.000 PKK-Kämpfer sowie 5.200 Zivilisten getötet. Nach Augenzeugenberichten starben über 80 Prozent von ihnen durch die deutschen Waffen, die zur Standardausrüstung der türkischen Armee gehören.

Heute geht es darum, die Panzerlieferungen des Kriegsministers Struck durch breite Proteste zu stoppen, den Abzug der türkischen Armee aus allen Teilen Kurdistans zu fordern und gegen die drohende türkische Invasion im Nordirak zu protestieren.

Rot Front! Karsten (Karsten Schönsee, Nürnberg)