Kategorie-Archiv: Autoren F-J

Verräter und Agenten?

Werner Wild

Verräter und Agenten?

Zu Veröffentlichungen von Kurt Gossweiler in unterschiedlichen Heften von offen-siv und zu seinem Brief an G. Rosznyai in offen-siv Nr. 5-2006

Hallo Anna und Frank! Heute mal wieder ein Schreiben von mir. Und dazu gibt es auch wieder einen Anlass. Diesmal geht es um unseren verehrten Genossen Kurt Gossweiler

1.

Ich komme mit seinen Gedanken und Ausführungen nicht klar, wenn er ehemalige hochgestellte Politiker in den ehem. Sozialistischen Ländern einschl. DDR als Verräter und Agenten bezeichnet. Bei allen Schwächen und eventuellem revisionistischem Gedankengut kann man diese Leute nicht als Agenten bezeichnen.

Ein Agent ist meiner Ansicht nach ein angeworbenes oder im Dienste stehendes Subjekt (nicht als Schimpfwort anzusehen) – egal, ob in einem Geheimdienst, in einer Macht, in einer Versicherung oder Bank und dergleichen. Also immer in einem festen Verhältnis stehend.

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Appell ans Kapital: Seid bitte nicht kapitalistisch! Anmerkungen zur Standardrede eines Erzrevisionisten

Gerd Höhne

Appell ans Kapital: Seid bitte nicht kapitalistisch! Anmerkungen zur Standardrede eines Erzrevisionisten

Zum Artikel von Ulrich Sander in offen-siv 5-2006

Eine Fabel von B. Brecht:

„Der Skorpion
Der Skorpion trifft einen Frosch, er fragt den Frosch:
Kannst Du mich auf Deinen Rücken nehmen und über den Fluss tragen?
Der Frosxch sagt: Nein, das tu ich nicht, denn dann wirst Du mich in der Mitte des Flusses stechen, und wir ertrinken beide.
Aber das ist doch nicht vernünftig, antwortet der Skorpion, dann  würde ich ja auch sterben. Ja, antwortet der Frosch also gut, ich werde Dich über den Fluss tragen.
Als der Frosch kit dem Skorpion auf dem Rücken in der Mitte des Flusses schwimmt, sticht der Skorpion den Frosch in den Rücken.
Bevor beide ertrinken, spricht der Frosch: Warum hast Du das getan? Das ist doch nicht vernünftig, jetzt ertrinkst Du auch!
Und der Skorpion entwortet ihm, weißt Du, ich bin halt ein Skorpion, das ist mein Charakter, und das hat nichts mit Vernunft zu tun.“

1. Kann das Kapital überhaupt antikapitalistisch sein?

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Lerngruppe Ökonomie – Zwischenbericht nach den ersten vier Monaten

Frank Flegel:

Lerngruppe Ökonomie – Zwischenbericht nach den ersten vier Monaten

Am 1. Juli 2006 fand in Berlin das erste Zwischenseminar unseres Fernstudiums statt. Vier Monate waren vergangen, in denen einiges an Lektüre durchgearbeitet werden musste. Um den Stand der Studien abzufragen, hatte ich „meinen“ Teilnehmer/innen des Fernstudiums Anfang Juni einen Fragebogen zwecks Lernzielkontrolle zugesandt. Es ging um die kurze, aber präzise Beantwortung folgender Fragen:

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Vorbemerkung Rotfuchs Leitsätze

Redaktion Offensiv

Vorbemerkung

Zur Zeit findet in der kommunistischen und reformistischen Linken vermehrt programmatische Arbeit statt. Die Kommunistische Partei Griechenlands hat im vergangenen Jahr einiges dazu vorgelegt („offen-siv“ berichtete und dokumentierte), die DKP hat sich nach längerer Diskussion im Frühjahr des Jahres ein neues Programm gegeben (dazu erscheint ein Sonderheft von „offen-siv“ im September 06), die so genannte „Links“-Partei ist zwecks Vereinigung mit der WASG programmatisch tätig (was uns weniger interessiert, da purer opportunistischer Sumpf), die KPD ist im Begriff, ein neues Programm zu diskutieren (nach Beschlussfassung werden wir einen Blick darauf werfen), – und nun hat der RotFuchs-Förderverein programmatische Leitsätze aufgestellt und mit der Ausgabe August 2006 des RotFuchs als Faltblatt veröffentlicht.

Wir halten diese Anstrengungen für wichtig, auch wenn wir nicht mit allem übereinstimmen. Zwecks Kenntnisnahme, Diskussion und Auseinandersetzung mit den formulierten Positionen dokumentieren wir hier gern die „Leitsätze“ des RotFuchs-Fördervereins.

Red. Offensiv,
Hannover

Präsozialismus? Zum Briefwechsel Rosznyai – Gossweiler, Offensiv Mai-Juni 06

Fritz Dittmar

Präsozialismus?
Zum Briefwechsel Rosznyai – Gossweiler,
Offensiv Mai-Juni 06

Nach all den unpräzisen, zum Teil inhaltsleeren pauschalen Vorwürfen an den Realsozialismus, wie sie sich leider auch im neuen DKP-Programm finden, nach der Litanei von „führender Rolle der Partei statt der Arbeiterklasse, bloßer Verstaatlichung statt echter Vergesellschaftung, Entfremdung vom sozialistischen Eigentum, administrativ-zentralistischem Sozialismusmodell, staatlicher Durchdringung aller Bereiche, gehemmter Eigeninitiative, Fehlen einer streitbaren gesellschaftlichen Debatte, Verlust an Glaubwürdigkeit und Verlust der Hegemonie“, nach den bekannten Tiraden sozialdemokratischer, trotzkistischer und anderer, bürgerlicher Feinde des Sozialismus auch im Munde von Kommunisten, hier nun der ehrliche und verdienstvolle Versuch des Genossen Ervin R., die Ursachen für die Stagnation und den Sieg der Konter-revolution aus der Ökonomie des Realsozialismus zu erklären. In der Antwort des Genossen Kurt G. liegt das Schwergewicht darauf, dass es neben den objektiven Schwierigkeiten des Aufbaus eben auch die subjektive, politische Seite der Niederlage gab, die Rolle des aktiven Verrats. Dieser Aspekt ist aber zwischen den Genossen Ervin und Kurt gar nicht strittig, und zurecht weist Ervin darauf hin, dass Verrat nur erfolgreich sein kann, wenn er sich auf soziale Schichten und Strukturen stützen kann, die an dem Erfolg des Verrats ein objektives Interesse haben. Deshalb möchte ich zu Ervins Theorie ein paar Anmerkungen machen und einige Fragen aufwerfen, speziell zu den Thesen 2 und 3 (Trennung der Produktionseinheiten), 3 und 4 (Rolle des Lohns) und 5 (staatliches und genossenschaftliches Eigentum).

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Pressemitteilung zu Fidel Castro

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V.,
Regionalgruppe Essen

Pressemitteilung zu Fidel Castro

Die internationalen Medien berichten unter Bezugnahme auf das cubanische Fernsehen, dass der cubanische Präsident Fidel Castro sich einer schweren Darmoperation unterziehen musste und er daher die Amtsgeschäfte vorübergehend an den Verteidigungsminister Raúl Castro übergeben hat.

Dieselben internationalen Medien, so auch die deutschen TV-Anstalten, zeigen Filme, in denen die Contras in Miami anlässlich dieser Meldungen »Freudenfeiern« veranstalten.

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Wie lange noch?

Eduardo Galeano

Wie lange noch?

Ein Land bombardiert zwei Länder. Die Straffreiheit, mit der dies geschieht, würde Verwunderung hervorrufen, wenn sie nicht schon zur Gewohnheit geworden wäre. Einige verschüchterte Proteste sprechen von Fehlern, die gemacht worden seien. Wie lange noch wird der Horror „Irrtum“ genannt? Dieses Gemetzel von Zivilisten entfesselte sich an der Entführung eines Soldaten. Seit wann kann die Entführung eines israelischen Soldaten die Entführung der palästinensischen Souveränität rechtfertigen? Seit wann kann die Entführung von zwei israelischen Soldaten die Entführung des ganzen Libanon rechtfertigen?

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Antisemitismus?

Frank Flegel

Antisemitismus?

Der obige Artikel steht im Internet und ist verlinkt mit Internet-Seiten unterschiedlicher Gruppen der autonomen Antifa. Das soll Anlass sein, den Antisemitismusvorwurf, wie er gegen die Kritiker der israelischen Staatsführung erhoben wird, genauer zu untersuchen

Der Hitlerfaschismus hat sich den Antisemitismus im großen Maßstab dienstbar gemacht. Der Antisemitismus hat in Deutschland eine lange Tradition. Und: Antisemitismus ist eine spezielle Form des Rassismus. Bis hierher besteht sicherlich allgemeiner Konsens.

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Redaktionsnotiz 08/06

Redaktionsnotiz

Die imperialistische Barbarei wird immer ekelhafter. Natürlich beschäftigt uns in diesem Heft der Krieg Israels gegen die Völker Palästinas und des Libanon. Zur Zeit der Drucklegung dieses Heftes ist gerade der Waffenstillstand ausgesprochen und teilweise wieder gebrochen worden. Wie es weitergehen wird, ist offen. Wir haben uns entschieden, sowohl einige Kommentare zu den aktuellen Diskussionen hier in Deutschland zu bringen als auch einen ausführlichen Dokumentationsteil direkt aus der Region. Zu den Diskussionen um die richtige Einschätzung der Lage passt auch der Beitrag von Ingo Wagner zu Fragen der Faschismustheorie. Die Debatte um die Übergangsgesellschaft – damit um unser Ziel – geht weiter: Wir freuen uns, dass der Artikel von Ervin Rosznyai aus dem Mai-Juni-Heft zwei Reaktionen hervorgerufen hat. Weiterhin gibt es einen Beitrag zur Geschichte des Sozialismus – wie Ihr wisst, ist auch das ein bei uns beliebter Themenbereich. Ebenfalls sehr wichtig sind uns zwei programmatische Artikel: die Position der „Initiative Communiste“ aus Frankreich zu den aktuellen Aufgaben der Kommunistischen Bewegung in Europa und die Leitsätze des „RotFuchs“-Fördervereins. Wir stellen sie hier zur Diskussion und würden uns über Meinungsäußerungen dazu sehr freuen. Schließlich berichten wir noch von der ersten Etappe unseres Fernstudiums – und die Rubrik Resonanz schließt das Heft ab.

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