Kategorie-Archiv: Ökonomie des Kapitalismus

Kritik der Krise – Krise der Kritik

Hermann Jacobs:
Kritik der Krise – Krise der Kritik

Die gegenwärtige Krise – sie könnte die größte in der Geschichte des Kapitalismus werden[1] – sollten wir nutzen a) für eine nochmalige Rekapitulation der Marxschen Krisentheorie, b) für eine vertiefende Krisen-Kritik der politisch-moralischen Art. Warum auch das Letztere? Weil in der marxistischen Betrachtung der Krise klar sein sollte, dass es Krisen nicht zu geben hat (das ist ein kategorischer Imperativ) – außer, es handelt sich um „Krisen“ der Natur. Aber die steht hier nicht zur Debatte. In einer normalen Ökonomie gibt es an sich keine Krisen. Krisen gibt es nur unter spezifischer gesellschaftlicher Bedingung – kapitalistischen Bedingung. Erst seit dem Beginn des Kapitalismus beginnen auch die Krisen, die wir als solche empfinden – Krisen der Ökonomie. Eben marschiert die Ökonomie noch fröhlich dahin, plötzlich stockt/steht alles. Dieses plötzliche Stillstehen – und darauf folgender Rückgang, Verfall der Ökonomie – faszinierte die Theorie.

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Die Irrlogik der sozialen Marktwirtschaft

Werner Roß:
Die Irrlogik der sozialen Marktwirtschaft

Der Begriff der „soziale Marktwirtschaft“ ist von seiner ideologischen Zielsetzung her eine Rechtfertigung des Kapitals, um die ökonomische Macht und das Ausbeutungsverhältnis aufrecht zu erhalten. Auch von den Systemparteien werden Illusionen über eine mögliche Versöhnung zwischen Kapital und Arbeit bedient und für die Lohn- und Sozialabhängigen hohle Verheißungen verkündet.

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Vortrag auf der Lesereise in der BRD vom 1. bis 22. März 2002

Harpal Brar: Vortrag auf der Lesereise in der BRD vom 1. bis 22. März 2002

In meinem Buch „Imperialismus im 21. Jahrhundert – Sozialismus oder Barbarei” habe ich anhand unzweifelhafter Statistiken aus renommierten bürgerlichen Quellen die Richtigkeit von Lenins Imperialismustheorie und ihre heutige Aktualität nachgewiesen. Ich konnte in diesem Datenmaterial eine umfassende Bestätigung für die Hauptkriterien von Lenins Imperialismus-begriff finden:

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Einige Anmerkungen zu Vera Butlers „Hegemonismus”

Kurt Gossweiler:
Einige Anmerkungen zu Vera Butlers „Hegemonismus”

Aus einem Brief Kurt Gossweilers an Vera Butler

Liebe Vera, Deine Ausarbeitung über den Hegemonismus war für mich hochinteressant. Als Beschreibung und Analyse des gegenwärtigen Zustandes kann ich Dir voll zustimmen. In einem Punkt allerdings, – der für Dich wohl der wichtigste ist -, stellt sich mir die Frage, ob wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu voreilig mit einer solchen Feststellung sind; nämlich mit der Feststellung: „Der Hegemonismus ist daher ein weiteres Entwicklungsstadium des Imperialismus, dessen charakteristische Eigenschaft es ist, dass das Finanzmonopol wesentlich von einem einzigen Land, dem kapitalistischen Hegemon, kontrolliert und gelenkt wird.”

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Einige Bemerkungen zu den Beiträgen über den heutigen Imperialismus

Vera Butler:
Einige Bemerkungen zu den Beiträgen über den heutigen Imperialismus in der Offensiv November-Dezember 2001

Lieber Frank, hab’ Dank für die Veröffentlichung meines Essays über Hegemonismus. Es freut mich besonders, dass sie in einem weiteren Rahmen einer allgemeinen Diskussion geschah, was ich begrüße. Deine Einführung „Brauchen wir eine neue Theorie des Imperialismus?” ist höchst zutreffend, und das reichhaltige Material der anderen Diskussionsteilnehmer bestätigt für mich nur, dass die Entwicklung des Imperialismus zum Hegemonismus auf der Hand liegt. Dazu einige Bemerkungen:

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Das Alltagsbewußtsein

“Das Alltagsbewußtsein”
“Sein und Bewußtsein, Ideologie und Psyche”
“Der psychische Reflex des Kapitalismus im Bewußtsein der Menschen”
Von Frank Flegel
Templin und Hannover, Juni bis Dezember 1995,
In: OFFENSIV-SONDERHEFT Nummer 11/97 (3. Auflage)

Vorwort

Das Erkenntnisinteresse, welches uns hier leitet, ist vom Bestreben nach Veränderung der herrschenden kapitalistischen Verhältnisse und deshalb vom Marxismus geprägt. Genauer: davon, daß eine Veränderung hin zu einer solidarischen, d.h. sozialistischen Gesellschaft mit garantierten Entwicklungschancen für alle Menschen schlecht von kleinen Machtapparaten, sondern grundsätzlich durch Mitarbeit und Teilhabe tendentiell aller unterdrückter Menschen an den wichtigen gesellschaftlichen Prozessen möglich ist. So steht die Frage also: was hindert die Ausgebeuteten, Unterdrückten, Entwurzelten, alle die, die unter dem Kapitalismus leiden, daran, die Ursachen dieser Leiden zu erkennen und auf Grundlage dieser Erkenntnis den Weg zur Änderung des Wesens dieser Ausbeuterordnung einzuschlagen? Oder mit einem Zitat von Wilhelm Reich ausgedrückt:

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