Kategorie-Archiv: Autoren P-T

Appell ans Kapital: Seid bitte nicht kapitalistisch! Anmerkungen zur Standardrede eines Erzrevisionisten

Gerd Höhne

Appell ans Kapital: Seid bitte nicht kapitalistisch! Anmerkungen zur Standardrede eines Erzrevisionisten

Zum Artikel von Ulrich Sander in offen-siv 5-2006

Eine Fabel von B. Brecht:

„Der Skorpion
Der Skorpion trifft einen Frosch, er fragt den Frosch:
Kannst Du mich auf Deinen Rücken nehmen und über den Fluss tragen?
Der Frosxch sagt: Nein, das tu ich nicht, denn dann wirst Du mich in der Mitte des Flusses stechen, und wir ertrinken beide.
Aber das ist doch nicht vernünftig, antwortet der Skorpion, dann  würde ich ja auch sterben. Ja, antwortet der Frosch also gut, ich werde Dich über den Fluss tragen.
Als der Frosch kit dem Skorpion auf dem Rücken in der Mitte des Flusses schwimmt, sticht der Skorpion den Frosch in den Rücken.
Bevor beide ertrinken, spricht der Frosch: Warum hast Du das getan? Das ist doch nicht vernünftig, jetzt ertrinkst Du auch!
Und der Skorpion entwortet ihm, weißt Du, ich bin halt ein Skorpion, das ist mein Charakter, und das hat nichts mit Vernunft zu tun.“

1. Kann das Kapital überhaupt antikapitalistisch sein?

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Oberflächlich und schlecht

Klaus Müller

Oberflächlich und schlecht

Zum Artikel von Ulrich Sander in offen-siv 5-2006

Lieber Frank, gibt es einen besonderen Grund, die Rede von Ulrich Sander in offen-siv abzudrucken?

Die Rede ist oberflächlich und schlecht.

Sie ist eine moraltriefende Brühe, in der einige Brocken richtiger Aussagen bunt gemischt mit Plattheiten, falschen Aussagen und Lügen der Imperialisten herumschwimmen.

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Ein Diskurs über das Wertgesetz

Franz Siklosi

Ein Diskurs über das Wertgesetz

Die Streitfrage:

Seit geraumer Zeit wird in der Zeitschrift Offensiv über die Berechtigung des Wertgesetzes im Sozialismus gestritten. Es stehen sich Befürworter und Gegner gegenüber. Die Argumentation: Pro oder Kontra Wertgesetz im Sozialismus ist mit einer weiteren Frage verknüpft: Existiert im Sozialismus Warenproduktion? Die Frage des Wertgesetzes ist damit unmittelbar mit der Frage der Warenproduktion im Sozialismus verknüpft.

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Probleme des Vergesellschaftungsprozesses in der Übergangsperiode zwischen Kapitalismus und Sozialismus

Werner Roß

Probleme des Vergesellschaftungsprozesses in der Übergangsperiode zwischen Kapitalismus und Sozialismus

E. Rosznyai hat eine Fülle an Denkstoff für die Übergangsperiode zwischen Kapitalismus und Sozialismus angeboten[32]. Das erfordert ein weiteres Nachdenken und die Präzisierung konzeptioneller Ansätze. Auch Streit auslösende Überlegungen sind hier eingeschlossen. Vieles kann inhaltlich nachvollzogen werden. Das bedeutet nicht, anfechtbare Thesen zu verschweigen. Ich möchte zu dem Themenkomplex des Vergesellschaftungsprozesses in der Übergangsperiode einige Gedanken äußern.

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Zum historischen Platz des Volksentscheids in Sachsen am 30. Juni 1946 über die Enteignung der Kriegs- und Naziverbrecher in der Erinnerungsschlacht unserer Tage

Horst Schneider

Zum historischen Platz des Volksentscheids in Sachsen am 30. Juni 1946 über die Enteignung der Kriegs- und Naziverbrecher in der Erinnerungsschlacht unserer Tage

Das Jahr 1946 war für viele Deutsche ein Jahr voller Chancen und Hoffnungen. Im Nürnberger Urteil wurden die Kriegsverbrecher verurteilt und die Staaten auf einen Weg des Friedens verpflichtet, zu allererst in Deutschland. In ganz Deutschland wuchs die Bewegung, die in der Arbeitereinheit mündete. Die Idee der sozialistischen Perspektive gewann an Kraft, und selbst Kurt Schumacher hielt den Sozialismus für geschichtlich notwendig.

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Linkes Kriegselend – Lafontaine antwortet Kritikern

Werner Pirker

Linkes Kriegselend –
Lafontaine antwortet Kritikern

Israels Krieg gegen das libanesische Volk, der alle humanitären Bestimmungen des Völkerrechts außer Kraft setzt, hat in der deutschen Linken keine breite Solidarisierung mit den Opfern ausgelöst. Es ist, als wollte man dem jüdischen Nahoststaat, der das Vermächtnis der Holocaust-Opfer zu wahren vorgibt, einen ewigen Opferstatus zubilligen, der alle von israelischen Tätern begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit relativiert. Im linken Mainstream äußert sich die Sonderbehandlung, die Israel zuteil wird, in einer Position des gleichen Abstands zu Tätern und Opfern. Daneben macht sich immer unverschämter eine Strömung bemerkbar, die offen Partei für das gewalttätige zionistische Machtregime ergreift.

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Mussolinis Überfall auf Äthiopien. Eine Aggression am Vorabend des Zweiten Weltkrieges

Hartwig Strohschein:

Gerhard Feldbauer:
Mussolinis Überfall auf Äthiopien. Eine Aggression am Vorabend des Zweiten Weltkrieges

So lautet der Titel der siebten Publikation Gerhard Feldbauers über Italien. Nachdem er vor einem Jahr mit seiner Frau und Journalistenkollegin Irene „Sieg in Saigon“ vorgelegt hat, wendet er sich wieder Italien zu. Wie immer zieht der Autor aktuelle Vergleiche zur Gegenwart. Mit dem Einzug der italienischen Armee am 5. Mai 1936 in die äthiopischen Hauptstadt ging der am 3. Oktober 1935 begonnene Eroberungsfeldzug zu Ende, bei dem  275.000 Äthiopier ums Leben kamen. Der Widerstand hielt an. Bis zum Einmarsch britischer Truppen 1941 fielen insgesamt 750.000 Einwohner dem Kolonialterror zum Opfer. Die Ereignisse, die in den Abgrund des Zweiten Weltkrieges führten, haben in der Gegenwart erstaunlich wenig Aufmerksamkeit gefunden, schreibt Feldbauer. Dabei müssten aktuelle Parallelen dazu geradezu herausfordern. Nach Jugoslawien und Afghanistan ist das der USA-Überfall auf Irak. Die Beschwichtigung der Öffentlichkeit, die Großbritannien und Frankreich 1935 angesichts der Aggressionsvorbereitung betrieben, ging als Appeasement in die Geschichte ein. Heute belügen die deutsche wie andere europäische Regierungen die Bevölkerung über den Charakter des Überfalls auf den Irak als eines völkerrechtswidrigen Aggressionskrieges, verharmlosen oder verschweigen die begangenen Kriegsverbrechen.

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Aspekte der internationalen Entwicklung

Kommunistisch Partei Griechenlands (KKE):

Aspekte der internationalen Entwicklung

Auszüge aus einer Resolution des ZK der Kommunistischen Partei Griechenlands (19. Mai 2006)

Grundsätzliche Ziele der imperialistischen Zentren

Die wirtschaftlichen, politischen und militärischen Interessen der USA erfordern in der gegenwärtigen Etappe eine Anpassung und Konkretisierung ihrer grundsätzlichen Ziele, die – etwas schematisch dargestellt – in die folgende Richtung gehen.

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Aus der Diskussion

Aus der Diskussion

Andrea Schön:

Wir stehen vor einem ziemlichen Drahtseilakt. Auf der einen Seite dürfen wir, was die DKP angeht, nichts schönreden, wir müssen sie so charakterisieren, wie sie ist – aber zugleich natürlich in den historischen Zusammenhang stellen: schwärzeste Reaktion, imperialistische Macht, rundrum sieht es auch nicht viel besser aus; also: nicht einfach denunziatorisch vorgehen und sagen: Du taugst sowieso nichts mehr, Du bist nicht mehr kommunistisch, Du bis revisionistisch – und Pech gehabt – sondern sagen: es ist nun mal so, die DKP ist nicht marxistisch-leninistisch, sie ist nicht revolutionär, was aber nicht heißt, dass es nicht viele einzelne Genossinnen und Genossen in ihr gibt, die es sind und vor allem: die sich so fühlen. Und man muss auch den Emotionen in irgend einer Form Rechnung tragen. Dieser Zusammenhang sollte immer gewahrt bleiben, so dass die Genossinnen und Genossen in der Partei sich nicht unnötig vor den Kopf gestoßen fühlen und die Kommunikation nicht unmöglich wird. Aber dabei muss man auch wieder sehen: sich beleidigt fühlen kann man aus sehr unterschiedlichen Gründen. Wenn sich jemand aus purer Eitelkeit beleidigt fühlt, ist das nicht unser Thema. Aber wem wir Rechnung tragen müssen, das sind die Leute, die seit 20 oder 30 Jahren in dieser Partei ackern und ackern, der Zugang zu diesen Genossen darf nicht versperrt sein.

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Zur letzten Etappe der Programmdiskussion und zum Verlauf des Parteitags der DKP

Arne Taube:

Zur letzten Etappe der Programmdiskussion und zum Verlauf des Parteitags der DKP

Frühjahr letzten Jahres gab der Parteivorstand der DKP einen von vier Autoren – H. H. Holz, Nina Hager, Leo Mayer und Willi Gerns – erarbeiteten Text in die Partei, der als Diskussionsgrundlage für ein neues Parteiprogramm dienen sollte. Es wurde gefordert, diesen Text in allen Parteigliederungen zu diskutieren, um nach Belieben Änderungsanträge zu formulieren und bis spätestens Anfang dieses Jahres einzusenden, damit sie von der Autorengruppe nach Möglichkeit eingearbeitet werden könnten.

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